Agag: "Erinnert ihr euch, als Handys ein Kilo schwer waren?"

Alejandro Agag gibt zu, dass der Zeitpunkt der Formel E vielleicht etwas früh war, doch irgendwann müsse man ja mal anfangen: "Hätte sonst jemand anderes getan"

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Ankündigungen hat man bei der Formel E bislang nicht gespart. Immer wieder betonte man zuletzt, dass man der Vorreiter in Sachen Elektroantrieb werden will - und bislang erhielt die Serie großen Zuspruch. Bekannte Fahrer, klangvolle Teams und Weltmetropolen wollen Teil der ersten Saison der Elektrorennserie der FIA werden, die im September in Peking in ihr Debütrennen startet.

Titel-Bild zur News: Frederic Vasseur, Jarno Trulli, Alejandro Agag

Fahrer da, Auto da: Alejandro Agag hat sein Erfolgsrezept beisammen Zoom

Dabei ist Formel-E-Boss Alejandro Agag auch ein enormes Risiko eingegangen, wie er sagt: Ihm ist bewusst, dass die Technik noch nicht wirklich ausgereift ist, und es am Anfang etwas seltsam anmuten mag, wenn ein Fahrer zwischendurch das Auto wechseln muss. Kommt die Serie für die Technologie also etwas zu früh? "Naja", grinst Agag, "erinnert ihr euch, als Handys ein Kilo schwer waren? Da sind wir in etwa."

Auch die Mobiltelefone haben sich vom unhandlichen Klotz zum allgegenwärtigen Gebrauchsgegenstand entwickelt - ähnlich soll es auch mit der Formel E passieren: "In gewisser Weise fühlen wir uns wie Pioniere", so der Spanier gegenüber der französischen Nachrichtenagentur 'AFP'. "Wir haben die Entscheidung getroffen, bevor die Technologie bereit war. Natürlich hätten wir auch zehn Jahre auf die perfekte Lösung warten können, aber dann hätte es vermutlich bereits irgendjemand anderes getan."


Fotos: Jarno Trulli testet Formel E


Und so startet nun die Formel E im September zum ersten Mal. Für Agag wird der Moment ein ganz entscheidender sein - nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Welt: "Der Event wird allen die Augen öffnen", sagt er. In China soll der Startschuss für eine komplett neue Welt gegeben werden. "Es ist ein Spiel, bei dem sich die Einstellung (gegenüber Elektromotoren; Anm. d. Red.) ändern soll." Irgendwann sollen auch Verbrennungsmotoren auf der ganzen Erde verschwunden sein. "Diese Ziel wird vielleicht viele Jahre brauchen", gibt Agag zu, "aber irgendwo müssen wir ja starten."