Red Bull unter Verdacht: Ist der Flexi-Flügel zurück?

In Silverstone stellte Red Bull einen neuen Frontflügel vor, der von der Konkurrenz kritisch betrachtet wird - Bei voller Fahrt sollen sich die Endplatten verbiegen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Teams gehen beim Design ihrer Autos ans Limit, denn jede Millisekunde Zeitgewinn summiert sich am Ende und macht den Unterschied aus. Es gehört zum Wesen der Formel 1 dazu, dass die Ingenieure Grauzonen ausloten und versuchen Schlupflöcher im Reglement zu finden. Seit Saisonbeginn gab es eine Debatte um den Unterboden von Ferrari. Schon in den ersten Rennen wurde beobachtet, dass ein Windabweiser flatterte. Es wurde vermutet, dass damit der Unterboden abgedichtet und etwas mehr Abtrieb erzeugt wurde.

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

In Silverstone setzte Red Bull einen neuen Frontflügel ein Zoom

Vor dem Grand Prix von Aserbaidschan wurde Ferrari angewiesen, diesen Bereich zu verstärken. Eine Metallschiene verhindert nun, dass es zu Verformungen kommt. Möglicherweise verliert Ferrari dadurch etwas Abtrieb am Diffusor. In Spielberg brachte Ferrari einen neuen Frontflügel und Unterboden. Auf der schnellen Strecke in Silverstone musste Ferrari mit etwas steileren Flügeln als Mercedes fahren. Auch, weil der Ferrari SF70H stärker angestellt ist als der W08. Dadurch muss die Scuderia etwas mehr Abtrieb über die Flügel holen.

Die Flügel eines anderen Teams kamen nach dem Grand Prix von Großbritannien in den Verdacht. Laut einem Bericht von 'Autosport' begutachteten einige Teams den neuen Frontflügel von Red Bull kritisch. Es tauchten Bilder auf, dass sich die Flügelendplatte bei voller Fahrt nach unten biegt, während sie beim stehenden Fahrzeug an der Box horizontal ist. Es steht der Verdacht im Raum, dass wieder mit flexiblen Teilen gearbeitet wird.

Der Frontflügel von Red Bull bestand den Belastungstest der FIA, der verhindern soll, dass es flexible Teile gibt. Damit ist das Auto vollständig legal. Der zerklüftete Frontflügel bestimmt den weiteren Luftfluss um das Auto. Das innere Element besteht aus sechs verschiedenen Teilen, auf der Außenseite wächst er auf acht an. Interessant ist, dass zwischen der Endplatte und der kunstvoll geformten Innenseite ein Zwischenraum ist. Auch unterhalb der Nase formte Red Bull die Leitbleiche neu.