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  • 09.07.2016 14:40

  • von Dominik Sharaf

Zimmer-Affäre von Baku: Hamilton sauer auf Boss Lauda

Lewis Hamilton glaubt, dass Niki Lauda seinem Image geschadet hätte - Auf die Aussagen reagierte er mit Verständnislosigkeit und begrüßt die Mercedes-Reaktion

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat sich erstmals zur Affäre um ein angeblich infolge eines Wutanfalls zerstörtes Zimmer beim Europa-Grand-Prix in Baku geäußert und Mercedes' Team-Aufsichtsratsboss Niki Lauda kritisiert. Der Brite erklärt dem 'Daily Express' im Vorfeld des Rennens in Silverstone, die Sache hätte sein Image ramponiert. "Die Leute lesen das und glauben, dass es stimmen würde. Dass ich meinen Verstand verloren hätte", wehrt sich Hamilton. "Unter dem Strich hat es mir geschadet."

Titel-Bild zur News: Niki Lauda, Toto Wolff, Lewis Hamilton

Zwischen Niki Lauda und Lewis Hamilton gibt es derzeit Knatsch Zoom

Der Champion erfuhr von Laudas Aussagen im Rahmen einer am Rande des Österreich-Grand-Prix in Spielberg aufgezeichneten Sendung, als er sich zwischen vor seinem Heimspiel erholte. "Ich saß am Strand, genoss die Sonne und meinen Tag. Ich dachte: 'Du hast gerade ein Rennen gewonnen!' Es fühlte sich toll an, aber dann las ich die Geschichte. "Was zur Hölle?" Hamilton reagierte mit Fassungslosigkeit auf das Statement des Chefs, der bis dato als Mentor, Förderer und Intimus galt.

Sofort tippte er eine SMS an Lauda: "Ich habe es gelesen und ich konnte überhaupt nicht verstehen, was da los war. Also habe ich Niki eine Nachricht geschickt: 'Was soll das?' Ich konnte einfach nicht verstehen, wo das herkam", wundert sich Hamilton und begrüßt eine daraufhin von Mercedes veröffentlichte Pressemitteilung, in der Lauda sich auf fragwürdige Art und Weise korrigierte, indem er behauptete, "falsch zitiert" worden zu sein. Einige werden sagen: korrigieren musste.

"Er und das Team haben gute Arbeit geleistet und haben das Thema richtiggestellt. Leider war der Schaden schon angerichtet", so Hamilton. Er befürchtet, dass ihm der angebliche Ausraster nachhängt, schließlich wurde kaum noch über seinen Spielberg-Erfolg berichtet. "Das verkehrt meinen Sieg vom Positiven ins Negative. Einige sagen: 'Mach dir keinen Kopf, das tun Rennfahrer halt!' Ich bin dankbar, dass Niki zugegeben hat, dass es nicht stimmt, denn es stimmt einfach nicht."


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Niki Lauda hatte in seiner am Montagabend ausgestrahlten ServusTV-Sendung erzählt, dass Lewis Hamilton in Baku sein Fahrerzimmer in der Hospitality zerstört hätte - aus Wut darüber, im Qualifying in Aserbaidschan gecrasht zu haben und nur Zehnter geworden zu sein, während WM-Rivale Nico Rosberg auf die Pole-Position fuhr. Später ruderte die Rennlegende aus Österreich in einem Statement, das das Mercedes-Team in seinem Namen verschickt hatte, zurück.