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  • 21.01.2016 12:08

  • von Dominik Sharaf

Mammut-Rennkalender: Mercedes will B-Team aufbauen

Motorsportchef Wolff will mit einem B-Team einer Überbelastung seiner Truppe vorbeugen - Wieso sich die Arbeitslast am Rennwochenende nicht stemmen lässt

(Motorsport-Total.com) - Mercedes plant, seine Formel-1-Mannschaft für die Saison 2016 personell zu verstärken und ein B-Team für den Einsatz an der Grand-Prix-Strecke aufzubauen. Die Maßnahme soll Überbelastung bei 21 Rennen im Formel-1-Kalender 2016 vorbeugen. Angedacht ist laut Sportchef Toto Wolff eine zweite Schicht, die zu jeder Veranstaltung reise und denen zur Hand ginge, die am härtesten arbeiten würden. "Wir sollten vorsichtig sein, weil wir bei 19 Rennen mentale und physische Grenzen erkannt haben", sagt er 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Mechaniker im Dauerstress: Daran ist weniger Nico Rosberg schuld Zoom

Der Österreicher spricht von neuen Konzepten für eine veränderte Organisation und ist sich nicht sicher, ob die aktuelle Besetzung den um zwei Grands Prix erweiterten Programmplan stemmen könnte. "Wir schauen, was wir bei Reisen, bei dem Umgang mit den Jetlag und bei Pausenzeiten optimieren können", so Wolff. Bei einer zweiten Schicht geht es um Leute, die die Box und die Teamunterkunft abbauen - sonntags oft bis spät in die Nacht, wenn Fahrer und Verantwortliche abgereist sind.

Trotz der Belastung für seine Truppe hat Wolff Verständnis, dass Formel-1-Boss Bernie Ecclestone auf eine Erweiterung drängt: "Aus Vermarktersicht betrachtet verstehe ich, dass mehr Rennen mehr Einnahmen generieren, für mehr Übertragungszeiten sorgen und mehr Publikum ansprechen", erklärt er und verweist darauf, dass die Teams analog mehr Geld aus den Einnahmetöpfen erhalten würden. "Wenn es darum geht, das Spektakel exklusiv zu halten, dann ist es vielleicht ein Minuspunkt."

Die Formel 1 stockt ihren Kalender 2016 von derzeit 19 auf 21 Rennen auf. Die Teams stehen dann neun Monate unter Dauerstress, was von zahlreichen Verantwortlichen kritisiert wird. Wolff bezeichnete die Belastung im Gespräch mit der 'Bild'-Zeitung bereits im Dezember als "nicht machbar".