• 30.06.2015 10:21

  • von Dominik Sharaf

Schluss mit Formel-1-Kaffeetafel: Todt will neue Startzeiten

Der FIA-Präsident hält es für zuschauerfreundlicher, die europäischen Grands Prix erst um 18 Uhr zu starten - Probleme drohen Fans und Tross an der Rennstrecke

(Motorsport-Total.com) - Für viele Fans gehören die Formel-1-Rennen zum Sonntagnachmittag wie Streuselkuchen und ein Waldspaziergang. Vor dem Hintergrund sinkender Einschaltquoten wünscht sich Jean Todt jedoch, dass diese Tradition überdacht wird und sich die Königsklasse mehr dem immer breiter gefächerten Angebot an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung fügt. "Vielleicht sollten wir uns dafür entscheiden, Rennen im europäischen Sommer nicht um 13 Uhr oder um 14 Uhr zu starten", erklärt der FIA-Präsident.

Titel-Bild zur News: Start Grand Prix Südkorea Yeongam 2013

Startet die Formel 1 bald erst am frühen Sonntagabend ihre Rennen? Zoom

Todts Vorschlag zielt auf den Vorabend: "Sondern um 18 Uhr", fügt der Franzose hinzu und glaubt an einen familienfreundlichen Termin: "Dann können die Leute an den Strand gehen, nach Hause fahren und zuschauen." Genügend Tageslicht gäbe es angesichts der Vier-Stunden-Regel im Formel-1-Reglement, auch wenn Grands Prix im August (derzeit Belgien und Italien) aus diesem Grund wohl früher starten müssten.

Die Probleme sind andere und betreffen weniger die Fernsehzuschauer als die Fans vor Ort: Eines ist der Verkehr von der Rennstrecke weg, wo Staus vielerorts für ein stundenlanges Chaos auf den Straßen sorgen. Auch die Teams und der restliche Tross werden wenig begeistert sein, schließlich wäre eine Abreise am Sonntagabend kaum noch zu bewerkstelligen. Das kostet Geld für zusätzliche Hotelübernachtungen und Angestellten, die oft 23 Wochen und mehr im Jahr auf Reisen sind, viel Nerven.