• 27.04.2015 20:02

  • von Roman Wittemeier

Sauber: Formel-1-Testergebnisse waren keine Show

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn wehrt sich gegen die Unterstellung, man habe bei den Wintertests Rundenzeiten für die Galerie produziert: "Unsinn!"

(Motorsport-Total.com) - Sauber hat das tiefe Tal aus dem Jahr 2014 endlich wieder verlassen. In der aktuellen Formel-1-Saison 2015 belegt die Mannschaft aus Hinwil mit 19 Punkten aus vier Rennen den fünften Rang. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte Sauber nicht einen einzigen Zähler aus insgesamt 19 Grands Prix gewonnen. In den bisherigen Rennen in Australien, Malaysia, China und Bahrain wäre noch mehr möglich gewesen - wenn Marcus Ericsson sich nicht in Sepang gedreht und die Mannschaft beim Boxenstopp in Bahrain besser agiert hätte.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr

Sauber-Rookie Felipe Nasr hat schon einige WM-Punkte einfahren können Zoom

Der Erfolg des schweizerischen Teams kommt für einige Beobachter etwas überraschend. Kein Wunder, denn die finanziellen Möglichkeiten in Hinwil sind arg begrenzt. Dabei hatte sich ein erheblicher Aufschwung bereits bei den Wintertests abgezeichnet. Im Durchschnitt aller zwölf Testtage in Spanien war Sauber das zweitschnellste Team hinter Ferrari. Kritiker unterstellten dem Team vor Saisonbeginn, man habe mit Rundenzeiten für die Galerie Sponsoren anlocken wollen.

"Manche Leute meinten, wir würden dort nur eine Show abziehen. Aber das ist kompletter Unsinn", wehrt sich Teamchefin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit 'Autosport' gegen solche Unterstellungen. "Es ist schön, wenn man solchen Leuten das Gegenteil beweisen kann. Bei den Wintertests wurde deutlich, dass wir konkurrenzfähiger in die Saison gehen." Sauber profitiert von einem gut entwickelten Chassis und von den Verbesserungen am Ferrari-Antrieb.

"Aber natürlich hätten wir nicht damit gerechnet, so viele Punkt einzufahren", gibt Kaltenborn eine überraschend gute Ausbeute offen zu. "Wir sind glücklich und zufrieden damit, aber wir wollen noch mehr", sagt die Österreicherin. "Es wird schwieriger, denn wir kämpfen gegen Teams, die erheblich bessere Möglichkeiten haben. Es ist schwierig, auf diesem Level zu agieren, aber wir geben deshalb noch lange nicht auf." Die Tatsache, das man in vier Rennen auf vier unterschiedlichen Strecken konkurrenzfähig gewesen sei, zeige das große Potenzial des Teams.