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Tost: Nur die besten Fahrer schaffen es zu Topteams
Nur die besten Fahrer setzen sich in der Formel 1 durch: Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist überzeugt, dass es die richtigen Leute schaffen
(Motorsport-Total.com) - Es ist ein ungeschriebenes Gesetz im Motorsport, dass sich trotz Paydriver-Debatten am Ende die talentierten Fahrer durchsetzen und an der Spitze sind. In der Formel-1-Saison 2015 sind Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen, Jenson Button, Fernando Alonso, Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat in den Topteams der Formel 1. Dazu kommen Felipe Massa und Valtteri Bottas im Kundenteam Williams. Diese Fahrer sind aktuell die Creme de la Creme der Formel 1.

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Franz Tost mit seinen neuen Fahrern Max Verstappen und Carlos Sainz Zoom
Die Wechsel in jüngerer Vergangenheit haben auch gezeigt, dass diese Topfahrer von einem Topteam in ein anderes wechseln und die besten Plätze praktisch auf Jahre vergeben sind. Lewis Hamilton wechselte für 2013 von McLaren zu Mercedes. Massa kam 2014 von Ferrari zu Williams. Vettel wechselte im vergangenen Winter von Red Bull zu Ferrari und Alonso von Ferrari zu McLaren.
Das macht es für Fahrer wie Nico Hülkenberg schwierig, ebenfalls einen Platz in einem Topteam zu ergattern, obwohl der Deutsche von den Chefs der großen Rennställe oft gelobt wird. Aber stimmt es tatsächlich, dass immer die besten Fahrer in den besten Autos sitzen? Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist davon überzeugt: "Die erfolgreichen sind extreme Egoisten. Sie versuchen, alles für sich so zu kanalisieren, dass sie den erwarteten Erfolg haben", sagt der Österreicher bei 'NZZ'. "Das ist die Regel."
"Man muss nur gegenüber dem Team und dem anderen Piloten fair sein. Der Stärkere wird sich durchsetzen. Und auf den hört das Team dann sicher mehr als auf den Zweitschnellsten. Es ist immer so gewesen, dass sich das beste Team den besten Fahrer sucht und umgekehrt. Aber diese Position muss man sich hart erarbeiten. Wir versuchen herauszubekommen, welcher unserer Piloten diesen Weg gehen kann und wer nicht."
Toro Rosso stellt im Formel-1-Fahrerlager als "Ausbildungsteam" für Red Bull etwas Besonderes dar. Vettel, Ricciardo und Kwjat verdienten sich ihre Sporen im kleinen Schwesternteam des österreichischen Energy-Drink-Herstellers, bevor sie ins A-Team geholt wurden. Fahrer wie beispielsweise Jean-Eric Vergne, Sebastien Buemi oder Jaime Alguersuari konnten diese Chance nicht nutzen und wurden bei Toro Rosso aussortiert.
Es stellt sich die Frage, ob man die tatsächliche Klasse eines Fahrers in einem Mittelfeldteam wie Toro Rosso wirklich erkennen kann? "Es gibt ja ehemalige Fahrer, die behaupten, wenn ich mal in einem WM-Auto gesessen hätte, dann wäre ich auch Weltmeister geworden", so Tost weiter. "Sie haben aber nie in einem Siegerauto gesessen, und das hat in der Regel auch einen guten Grund. Man erkennt in einem Mittelklasseteam, zu welchen Leistungen ein Pilot fähig ist."
"Das sehen auch die anderen Teamchefs und handeln entsprechend. Der komplettere Fahrer, der schnellste, der mit den besten fahrerischen Fähigkeiten, der cleverste, was Strategie und Teampolitik betrifft, der fokussierteste wird Erfolg haben. Leistung setzt sich in der Formel 1 durch. Mancher will das nicht wahrhaben. Aber sie ist transparent und gerecht."

