• 12.03.2015 06:49

  • von Roman Wittemeier

Sieg für Giedo van der Garde: Sauber-Berufung abgewiesen

Sauber muss für Giedo van der Garde ein Renncockpit stellen: Oberster Gerichtshof in Melbourne weist Berufung des Schweizer Rennstalls ab

(Motorsport-Total.com) - Giedo van der Garde hat vor dem Obersten Gerichtshof des australischen Bundesstaates Victoria in Melbourne endgültig Recht bekommen. Die Richter, die bereits am Mittwoch ein Urteil eines schweizerischen Schiedsgerichtes bestätigt hatten, wiesen eine Berufung von Sauber am frühen Donnerstagmorgen (MEZ) zurück. Die Konsequenz: Sauber muss für van der Garde, der auf einen gültigen Vertrag als Grand-Prix-Pilot pocht, ein Cockpit freiräumen - und zwar schnell.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Wird sich am Freitag den Rennoverall anziehen dürfen: Giedo van der Garde Zoom

"Die Berufung wird abgewiesen", erklärte der Vorsitzende Richter um 16:34 Uhr Ortszeit. In der Erläuterung der Gerichtsentscheidung hieß es, dass man alle relevanten Parteien gehört habe, keine Sicherheitsrisiken bei einem kurzfristigen Einsatz des Niederländers sehe und die Vertrag der eigentlichen Stammpiloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson in diesem Falle keine Bedeutung für eine Entscheidung hätten.

"Die vorgetragenen Anliegen des Klägers sind aus Sicht der Gericht allesamt berechtigt", erklärte der Richter. Van der Garde, der gemeinsam mit Verwandten und Freunden im Gerichtssaal anwesend war, nahm direkt nach der Verkündung zahlreiche Gratulationen entgegen. Bei Sauber dürfte hingegen Alarmstufe Rot herrschen. Die Schweizer müssen nun entweder Nasr oder Ericsson aus dem Renncockpit nehmen. Das Problem: Auch diese beiden haben gültige Verträge.

Für Sauber könnte die heutige Entscheidung erhebliche Konsequenzen haben. Sollten Nasr oder Ericsson aus dem Cockpit genommen werden, dann dürften deren Geldgeber, die bereits hohe Summen für die Saison 2015 überwiesen haben, ihr Geld zurückfordern. Angesichts der finanziellen Lage des Teams dürfte dies schwierig werden. Das Gericht entschied außerdem, dass Sauber die Kosten für die Verhandlung zahlen muss.

Der Niederländer, der im vergangenen Jahr zunächst Testfahrer bei Sauber gewesen war, bat nach der Verkündung der heutigen Entscheidung die dortigen Richter, ihn bei der Durchsetzung seines Anspruches auf ein Cockpit zu helfen. Van der Garde ahnt womöglich weiteres Ungemach. Die Erteilung der Superlizenz könnte womöglich ein Problem darstellen, denn der "Formel-1-Führerschein" muss fristgerecht vorliegen - und dabei spielt das Team eine Rolle...

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