Van der Garde von Sauber-Entscheidung "sehr überrascht"

Mit Giedo van der Garde gibt es einen weiteren Sauber-Fahrer, der zwar einen Vertrag für 2015 hat, aber bei den Schweizern nicht zum Zuge kommen wird

(Motorsport-Total.com) - Die Bestätigung von Marcus Ericsson und Felipe Nasr als Sauber-Fahrer für die Saison 2015 hat nicht nur die Formel-1-Karrieren der beiden aktuellen Stammfahrer Adrian Sutil und Esteban Gutierrez vorläufig auf Eis gelegt, sondern auch den bisherigen Testfahrer Giedo van der Garde kalt erwischt. Denn ähnlich wie Sutil verfügt der Niederländer über einen Fahrervertrag für die nächste Saison und zeigt sich daher über die Entscheidung von Sauber sehr verwundert.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Ein glücklicher Sauber-Mitarbeiter sieht anders aus: Giedo van der Garde Zoom

"Ich bin sehr überrascht. Mehr kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen", wird van der Garde von 'GPUpdate.net' zitiert. Der Niederländer galt dank seines Sponsors, dem niederländischen Modelabel McGregor, lange als aussichtsreichster Kandidat für ein Sauber-Cockpit für die Saison 2015. Und wie sowohl verschiedene Medien als auch Kollegen des Niederländers übereinstimmend berichten, war ein Vertrag für die nächste Saison schon abgeschlossen.

"Ich bin schockiert. Am Dienstag habe ich noch mit van der Garde über seinen Vertrag mit Sauber geredet", wird Nico Hülkenberg von der Schweizer-Zeitung 'BLICK' zitiert. Hülkenbergs Manager Werner Heinz sagte dem Blatt: "Am Sonntag habe ich mit dem Holländer noch auf seinen Vertrag angestoßen."

Doch offenbar waren Sauber die mutmaßlich 12 Millionen Euro von van der Garde nicht genug. Da Nasr und sein Sponsor Banco do Brasil mehr zu bieten hatten, bekamen sie den Zuschlag - und van der Garde schaut in die Röhre. "Ich bleibe hier in Brasilien und werde meinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Am Sonntag geht es dann nach Hause, und am Montag werde ich mit meinem Management über meine Zukunft reden", sagt der 29-Jährige.

Das kuriose Hickhack um das zweite Sauber-Cockpit, das fast schon an eine Versteigerung erinnert, lässt viele im Fahrerlager nur noch mit dem Kopf schütteln. "Das ist doch alles krank. Jetzt reichen 10 Millionen schon nicht mehr aus, um dich irgendwo einzukaufen. Das ganze System ist doch hochgradig krank", sagte ein Fahrer mit Blick auf van der Gardes Situation hinter vorgehaltener Hand dem Fachmagazin 'auto, motor und sport'.