• 25.09.2014 08:43

  • von Dominik Sharaf

Vettel hat keine Selbstzweifel: "Das wäre schlimm"

Der Red-Bull-Star glaubt, dass Niederlagen Teil des Lebens sind und das Bild eines Sportlers fremdgesteuert wird - Sein Siegeshunger habe nicht nachgelassen

(Motorsport-Total.com) - Lange sah es so aus, als sei die Saison 2014 eine, an deren Ende Sebastian Vettel erstmals seit vier Jahren mit leeren Händen dasteht. An dieser Tatsache hat sich aus sportlicher Sicht wenig geändert. Menschlich jedoch zieht der Heppenheimer viel Positives aus verkorksten Grands Prix, schließlich demonstrierte Red Bull Kampfgeist und robbte sich an die Spitze heran. "Dass sich unsere harte Arbeit langsam bezahlt macht und dass keiner aufgegeben hat, bedeutet mir wirklich sehr viel", sagt Vettel der 'Sport Bild'.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will 2015 nicht mehr sorgenvoll durch das Paddock gehen Zoom

Auch wenn die Jahre 2010 bis 2013 Erfolg zur Routine haben werden lassen, weiß der 27-Jährige mit Niederlagen umzugehen und glaubt sogar, gestärkt aus ihnen hervorgehen zu können. "Ich sehe es nicht als Schande an, wenn man nicht jedes Rennen vorne beendet. Weil ich die Leistung anderer respektiere. Das gehört auch zum Sport und zum Leben dazu", erklärt ein weiter zuversichtlicher Vettel, dessen Ziel weiter Siege sind. "Es wäre schlimm, wenn mich so etwas total aus der Bahn werfen würde."

Das schafft auch Kritik nicht - zumindest dann, wenn sie konstruktiv ist. Vettel kann sich nicht vorstellen, plötzlich alles falsch zu machen, geht aber selbstreflektierend mit dem Geschehen um. Es ist die Sicherheit und breite Brust eine viermaligen Champions, die das möglich macht. "Das Bild von einem Sportler wird fremdgesteuert", hat Vettel erkannt. "Und wenn man in das Bild nicht reinpasst, ist alles, was man macht, falsch und wird angezweifelt." Beispiele gibt es genug, zum Beispiel seine klaren Worte zu neuen Antriebsformel.

Vettel ist Realist genug, um zu wissen, dass außer Einzelerfolgen bei den abschließenden fünf Saisonstationen für ihn nicht mehr viel drin ist. Die Zielsetzung fällt daher ungewohnt bescheiden aus: "Dass ich an Weihnachten in den Spiegel schauen und sagen kann: Ich bin wieder ein besserer Fahrer geworden", blickt der Red-Bull-Star voraus und warnt die Konkurrenz mit Blick auf 2015: "Dann will ich voll angreifen. Mein Siegeshunger hat nicht nachgelassen."