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  • 21.09.2014 18:20

  • von Dieter Rencken & Timo Pape

Sauber: Schlechteste Saison aller Zeiten setzt sich fort

Sauber musste beim Nachtrennen in Singapur einen Doppelausfall hinnehmen und bleibt auch fünf Rennen vor Saisonende punktlos

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Singapur endete für Sauber mit einer herben Enttäuschung, denn keiner der beiden Piloten sah die Zielflagge. Esteban Gutierrez schied in Runde 18 wegen eines elektrischen Problems mit dem Antriebsstrang aus. An Adrian Sutils Auto trat hingegen ein Wasserleck auf, was das Team dazu bewog, ihn in Runde 41 aus dem Rennen zu nehmen, um keinen Motorschaden zu riskieren.

Dementsprechend schlecht ist die Laune des Deutschen nach dem Grand Prix: "Es ist sehr enttäuschend, erneut aufgrund eines technischen Defekts auszufallen", hadert Sutil. "Wir waren heute in einer guten Position, um in die Punkte zu fahren. Es war kein einfaches Rennen, zumal wir schon von Beginn an Probleme mit dem Motor hatten. Das konnten wir aber in den Griff bekommen, und somit unsere Strategie beibehalten."

Während des Rennens war Sutil mit Sergio Perez aneinandergeraten, der sich dadurch den Frontflügel zerstörte. Der Sauber-Pilot konnte zunächst weiterfahren, obwohl die Kollision sogar eine Safety-Car-Phase nach sich zog, nachdem Perez zahlreiche Teile seines Flügels auf der Strecke verteilt hatte. "Zu der Berührung mit Sergio kann ich nicht viel sagen, nur dass er mir plötzlich hinten reingefahren ist. Zum Glück wurde das Auto nicht beschädigt."

Technik verhindert besseres Resultat

Wie enttäuscht Gutierrez nach seinem Ausfall war, wurde bereits deutlich, als er aus seinem Auto stieg und seine Handschuhe voller Wut in die Ecke warf. "Zurzeit ist es fast unmöglich, gute Ergebnisse einzufahren", klagt der Mexikaner. "Wir versuchen, 120 Prozent aus unseren derzeitigen Möglichkeiten herauszuholen, allerdings machen uns diese schwierigen Umstände sehr zu schaffen. Es gibt nichts, was ich im Moment dagegen tun kann. Wir müssen trotzdem nach vorne schauen und jede Chance nutzen."

Teamchefin Monisha Kaltenborn fühlt mit ihren Piloten mit: "Das war ein extrem enttäuschendes Rennen. Vor allem Esteban war in einer guten Ausgangslage, er wurde jedoch einmal mehr durch ein Problem mit dem Antriebsstrang aus dem Rennen gerissen. Am Auto von Adrian gab es ein Wasserleck. Das Team hat dann entschieden, ihn aus dem Rennen zu nehmen, um den Motor nicht zu gefährden. Wir prüfen jetzt, was die Ursache dafür war."

"Vor allem Esteban war in einer guten Ausgangslage, er wurde jedoch einmal mehr durch ein Problem mit dem Antriebsstrang aus dem Rennen gerissen." Monisha Kaltenborn

"Wir hatten das ganze Wochenende über Probleme mit dem Antriebsstrang - von Beginn an", hadert Kaltenborn. Auf Ausrüster Ferrari ist sie deshalb nicht allzu gut zu sprechen und hätte definitiv nichts gegen eine bessere Zuverlässigkeit: "Das sind natürlich unsere Hoffnungen." Was das eigene Auto angeht, habe Sauber in Singapur noch mal einen Schritt nach vorne gemacht. "Natürlich ist es sehr spekulativ, wo wir hätten landen können, aber wir haben uns definitiv verbessert."

Durch den Doppelausfall ging natürlich auch die Taktik des Teams nicht auf, erklärt Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke: "Esteban war auf einer Zweistoppstrategie, doch endete sein Rennen zu früh, um zu wissen, ob das aufgegangen wäre. Bei Adrian hatten wir uns für eine Dreistoppstrategie entschieden. Ich denke, dass wir die Situation in der Safety-Car-Phase gut genutzt haben, um seine Position im Rennen zu verbessern, aber dann kam das vorzeitige Ende."


Großer Preis von Singapur