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Caterham: Wer bekommt das Kobayashi-Cockpit?
Wahrscheinlich Merhi, vielleicht Sainz, sicher nicht Kobayashi: Caterham sucht nach akzeptablen Rennfahrern, die auch ein bisschen Geld mitbringen
(Motorsport-Total.com) - Für Andre Lotterer ist das Abenteuer Formel 1 nach dem beeindruckenden Gastspiel in Spa-Francorchamps zumindest vorläufig beendet. "Im Moment ist es als einmalige Sache geplant", erklärt Caterham-Teamchef Christijan Albers gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Über die Möglichkeit eines weiteren Lotterer-Einsatzes beim Grand Prix von Japan in Suzuka sagt er: "Vielleicht, vielleicht auch nicht."

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Andre Lotterer im Gespräch mit Caterham-Teamchef Christijan Albers Zoom
Doch zunächst einmal gilt es zu klären, wer in Monza neben dem ausreichend finanzierten Schweden Marcus Ericsson für Caterham fahren wird. "Ich habe noch keine Ahnung", gesteht Albers. "Ich weiß natürlich, wie der Trend ist, aber das kann ich nicht verraten. Wir treffen die Entscheidung basierend auf Performance." Sicher scheint laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' nur eines: Kamui Kobayashi wird dieses Jahr nicht mehr ins Renncockpit zurückkehren.
"Es besteht eine große Chance, dass Kobayashi wieder zurückkommt, und es besteht eine große Chance, dass es ein anderer Fahrer ist", sagt Albers zwar, aber Tatsache ist, dass Kobayashi im Moment nicht die nötigen Sponsorengelder mitbringen kann. "Ich bin zerrissen", so der Japaner im Interview mit 'Speedweek'. "Als Fahrer verstehe ich die Entscheidung nicht und kann sie auch nicht akzeptieren. Aber ich habe gleichzeitig Verständnis für die Situation des Teams."
Wäre Hype auch in Suzuka dabei?
Zumindest rein theoretisch besteht für Suzuka noch die größte Chance, einen japanischen Sponsor zu finden - aber der muss erst einmal ein mögliches Angebot des Energydrink-Herstellers Hype überbieten, bei dem mit Bertrand Gachot ein ehemaliger Formel-1-Fahrer Geschäftsführer ist. Hype war im Windschatten von Andre Lotterer zu Caterham gekommen - als Sponsor, nicht als Finanzier des Deutschen. Lotterer musste für seine Fahrt im Caterham nichts bezahlen.
Aber wer bei den übrigen Rennen im Cockpit sitzen wird, das steht noch nicht fest. Zuletzt wurden Namen wie Carlos Sainz jun. und Roberto Merhi gehandelt. Sainz jun. wird von Technologiepartner Red Bull unterstützt, für den Caterham-Berater Colin Kolles schon 2011 das Ricciardo-Debüt in der Formel 1 bei HRT eingefädelt hat, und Merhi weiß laut Informationen der spanischen Presse russische Geldgeber auf seiner Seite.
"Es stimmt nicht, dass die Russen das Geld auf den Tisch legen", dementiert der 23-Jährige, "denn das sind die Russen meines Teams in der World-Series, die nicht wollen, dass ich Formel 1 fahre. Sie wollen, dass ich dieses Jahr Meister werde." Aber die restlichen Termine der Formel Renault 3.5, in der er momentan hinter Sainz Gesamtzweiter ist, kollidieren nicht mit jenen der Königsklasse - und auch Ricciardo fuhr 2011 die beiden Serien parallel...
Merhi geht von Renneinsatz in Monza aus
"Ich werde wahrscheinlich in Monza sein, aber noch ist nichts sicher. Nichts ist in dieser Welt sicher", betont Merhi. Nach Ericsson, Kobayashi und Lotterer wäre er übrigens schon der vierte Caterham-Fahrer in dieser Saison - mehr erlaubt die FIA unter normalen Umständen nicht. Sollte also auch für Sainz noch ein Grand-Prix-Start ermöglicht werden, müsste das Team eine Sondergenehmigung bei der FIA beantragen. Das ist nicht ausgeschlossen.

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Roberto Merhi fuhr 2013 noch DTM, ist jetzt in der Formel Renault 3.5 am Start Zoom
Albers lässt sich auf das Spiel mit Namen aber nicht ein, schließlich liegt es bei den kleinsten Teams der Formel 1 inzwischen fast in der Natur der Sache, dass die Cockpits an die Meistbietenden verscherbelt werden: "Darauf gebe ich keine Antwort. Jede Woche wird spekuliert", weicht er der Frage nach Merhi und Sainz aus. "Wir wollen die besten Fahrer. Natürlich sind wir ein Team, das eine gewisse Finanzierung nötig hat. Da sind wir aber nicht die Einzigen."
Mit dieser "gewissen Finanzierung" kann übrigens auch Testfahrer Robin Frijns derzeit nicht dienen, ebenso wenig wie Kobayashi. Der hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, zumindest für seinen Heim-Grand-Prix noch einmal reaktiviert zu werden: "Jedem muss klar sein, welch besonderes Rennen Suzuka für mich ist. Natürlich will ich dort fahren. Ich bereite mich auch entsprechend vor. Aber die Entscheidung liegt nicht in meinen Händen", sagt er.

