• 11.11.2013 19:58

  • von Dominik Sharaf

Medien: McLaren feuert Perez und holt Magnussen

Der Däne soll 2014 Stammfahrer werden, was Teamchef Whitmarsh eher zaghaft dementiert: "Wir sprechen mit Sergio" - Neuer Sponsor deshalb erst im Januar?

(Motorsport-Total.com) - Mit der Bekanntgabe des Williams-Deals von Felipe Massa platze am Montag eine Bombe auf dem Formel-1-Fahrermarkt. Geht es nach britischen Medien, darunter auch die 'BBC', jagt schon bald die nächste Eilmeldung auf die Ticker: Wie die TV-Anstalt erfahren haben will, trennt sich McLaren nach nur einer Saison von Sergio Perez und ersetzt ihn durch Kevin Magnussen. Teamchef Martin Whitmarsh dementiert die Gerüchte entschieden, spricht dem Mexikaner aber auch nicht explizit das Vertrauen aus.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Stammpilot? Kevin Magnussen könnte schon bald gut Lachen haben Zoom

Der Brite ist bemüht, jedes Gemunkel in das Reich der Fabeln zu verbannen: "In den Medien habe ich schon alles Mögliche gelesen", wiegelt Whitmarsh ab und betont, dass auch der in Woking als gesetzt geltende Ex-Weltmeister Jenson Button keine Gewissheit über einen neuen Kontrakt respektive eine gezogene Option hätte: "Fakt ist, dass wir aktuell unsere Fahrerpaarung noch nicht bekanntgegeben und keine Verträge mit Fahrern unterschrieben haben - im Plural", erklärt der 55-Jährige weiter.

Die Verhandlungen würden hinter den Kulissen andauern: "Es gibt viele ehrliche Worte. Am besten lässt sich so etwas im Privaten, nicht in der Öffentlichkeit regeln", so Whitmarsh, der aber andere Optionen als Perez auf dem Schirm haben könnte: "Viele Leute werden in Betracht gezogen. Wenn wir mit diesen Überlegungen fertig sind, werden wir etwas verkünden." Der 21-jährige Däne Magnussen, der sich 2013 den Titel in der Renault-World-Series (WSbR) sicherte, wird von McLaren systematisch aufgebaut und war schon bei Young-Driver-Tests im Einsatz.

"Wir werden zwei kluge Fahrer haben"

Dazu sammelte der Sohn des Ex-Formel-1-Piloten Jan viel Erfahrung im Simulator, der in Woking als besonders wichtig gilt. Der McLaren Teamchef ist bemüht, die Vorzüge Perez' herauszustreichen, der als WM-Zwölfter wie die gesamte Truppe in der Saison 2013 hinter den Erwartungen zurückblieb - sich mit Störfeuer gegen den eigenen Teamkollegen keine Bonuspunkte erarbeitete. Whitmarshs Lob auf seinen Schützling klingt eher verhalten, auch wenn er dem 23-Jährigen intakte Chancen auf das Cockpit für 2014 einräumt: "Ich denke, er hat einen guten Job gemacht."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Abu Dhabi


"Sergio ist ein sehr talentierter junger Fahrer. Wir sprechen noch mit ihm, auf jeden Fall." Er nimmt einen Teil der Schuld auf sich, wenn es darum geht, warum die Ex-Sauber-Hoffnung sein Können nicht demonstrieren konnte: "Es war ein schwieriges Jahr für ihn, auch weil wir ihm kein Auto zur Verfügung gestellt haben, das gut genug gewesen wäre." Wenn sich das Reglement so stark wandele wie es mit V6-Turbomotoren und der Einführung von mehr Hybridelementen 2014 der Fall sein wird, dann brauche es kluge Fahrer.

Hauptsponsor erst im Januar?

Sergio Perez

Sergio Perez könnte sich einen Verbremser zu viel geleistet haben Zoom

Whitmarsh findet: "Sergio ist ein cleverer Junge und ich halte ihn deshalb für einen guten Piloten für das kommende Jahr, uns eingeschlossen. Wir haben zwei intelligente Fahrer und das gilt auch für die nächste Saison." Für Perez spricht, dass er dank seines Landsmanns und Gönners Carlos Slim eine Mitgift in Millionenhöhe nach Woking bringt. Der mexikanische Mobilfunkmilliardär soll 2014 mit seinem Unternehmen Telmex und dessen Marke Claro als neuer Hauptsponsor einsteigen, wenn Vodafone im Winter abspringt.

Es passt zu den Gerüchten um Perez, dass die Vorstellung des neuen Geldgebers nun verschoben werden könnte: "Es wird einige neue Sponsoren geben, aber wahrscheinlich tröten die Fanfaren eher bei der Präsentation des Autos als am 2. Dezember", gibt Whitmarsh dem ursprünglich kommunizierten Termin einen Korb, deutet jedoch an, sich handelseinig zu sein. Der Boss der "Chrompfeile" erklärt, dass es sich nicht um eine Entscheidung McLarens handele: "Es hängt davon ab, was unsere Partner wollen und wie sie es wollen, da gibt es nicht nur unsere Stimme", tastet er sich vor. "Ich selbst sehe das so: Wir würde der Präsentation die Spannung nehmen."