Brawn mahnt: Reifenprobleme womöglich noch nicht gelöst

Trotz des Sieges von Lewis Hamilton in Ungarn glaubt Teamchef Ross Brawn noch nicht, dass Mercedes die neuen Reifen schon völlig im Griff hat

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit hatte der Mercedes W04 in dieser Saison den Ruf eines "Reifenfressers." Die guten Qualifying-Platzierungen von Lewis Hamilton und Nico Rosberg wurden vor allem zu Beginn der Saison im Rennen regelmäßig verspielt, weil der Silberpfeil die Hinterreifen zu sehr beanspruchte, woraufhin diese stark abbauten. Vor allem bei hohen Temperaturen machte sich diese Schwachstelle des Mercedes bemerkbar.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Ross Brawn weiß noch nicht, ob sich der W04 dauerhaft mit den Reifen versöhnt hat Zoom

Doch dann kam das Rennen in Ungarn, bei dem Hamilton bei Temperaturen nahe 40 Grad Celsius von der Pole-Position aus zu seinem ersten Sieg für die Silberpfeile fuhr. Die in Budapest neu eingeführten Reifen schienen perfekt mit dem Mercedes zu harmonieren. Teamchef Ross Brawn tritt nun allerdings auf die Euphoriebremse. Der Brite ist sich alles andere als sicher, dass sein Team die Probleme mit dem Reifenabbau schon gelöst hat.

"Wir haben es in Ungarn zwar auf den Punkt getroffen, aber das bedeutet nicht, dass wir es in Spa auch hinbekommen, denn jede Situation ist anders", wird Brawn von 'Sportinglife' zitiert. "Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, ob dieser Reifen besser zu uns passt als der andere. Er hat die Hackordnung auf jeden Fall durcheinander gebracht, denn Teams wie Force India, die vorher außergewöhnlich gut damit zurecht kamen, haben nun Probleme. Er verhält sich auf jeden Fall anders", so der Teamchef.

Die Abstimmung des Autos auf die jeweiligen Reifen vergleicht Brawn in dieser Saison mit dem "Schuss auf ein sich stark bewegendes Ziel": "Wir hatten in diesem Jahr drei verschieden Reifentypen. Den, mit dem wir die Saison begonnen haben, den vom Nürburgring und nun den in Ungarn", so der Teamchef. Nachdem Mercedes beim ersten Reifentyp erst in Silverstone den Dreh raus hatte, rechnet Brawn auch bei den neuen Pneus mit einer längeren Lernphase.