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Neue Auspuff-Regeln spielen Webber in die Karten

Das Verbot des auspuffangeströmten Diffusors hat nicht nur die Red-Bull-Dominanz beendet, sondern auch den Abstand zwischen den Teamkollegen verringert

(Motorsport-Total.com) - Das Verbot des auspuffangeströmten Diffusors hat Bewegung in das Kräfteverhältnis der Formel-1-Teams gebracht. War in den vergangenen beiden Jahren der Red Bull das dominierende Fahrzeug, so hat in dieser Saison bisher McLaren das schnellere Auto. Dass die Regeländerungen vor allem das Team von Sebastian Vettel treffen würden, war jedoch erwartet wurden, nachdem Red Bull den auspuffangeströmten Diffusor perfektioniert hatte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Im Teamduell der Red-Bull-Piloten hat bisher Mark Webber die Nase vorne

Doch auch im internen Duell der beiden Red-Bull-Piloten ist in diesem Jahr eine Verschiebung zu beobachten. 2011 war Vettels Bilanz zu diesem Saisonzeitpunkt makellos: zwei Polepositions, zwei Siege und somit 50 von 50 möglichen WM-Punkten. Teamkollege Mark Webber war zu Beginn der Saison 2011, jeweils vom dritten Startplatz aus, einmal auf Rang vier und einmal auf Rang fünf gefahren (Vergleich Vettel-Webber nach zwei Rennen 2011 in der Formel-1-Datenbank).

In diesem Jahr liegt Webber nach zwei vierten Plätzen nicht nur in der WM-Wertung vor Vettel, auch im Qualifying war der Australier bei beiden Grands Prix schneller als der Deutsche (Vergleich Vettel-Webber nach zwei Rennen 2012 in der Formel-1-Datenbank). Damit besättigte sich der Eindruck der Wintertests. Bereits dort war erkennbar, dass der Abstand zwischen den beiden Red-Bull-Fahrern nicht mehr so groß wie Vorjahr ist.

Neben den Pirelli-Reifen, an die sich Webber im Vorjahr nur langsam gewöhnte, spielt hierbei vor allem das Verbot des auspuffangeströmten Diffusors eine Rolle. Während Vettel seinen Fahrstil perfekt daran angepasst hatte, fiel es seinem Teamkollegen schwer, sich auf den plötzlich verändernden Gripp an der Hinterachse einzustellen.

"Diese Autos haben sich am Kurveneingang völlig anders verhalten", wird Webber von 'Autosport' zitiert. "Sie reagierten sehr sensibel auf die Motordrehzahl, dadurch konnte sich die Balance schlagartig verändern." Der 36-Jährige gibt offen zu: "Damit bin ich nie richtig zurechtgekommen." Die Autos des Jahrgangs 2012 liegen dem Australier hingegen besser: "Diese ähneln traditionellen Rennautos wesentlich mehr."