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Ferrari grübelt in Maranello: Sargnagel Traktion?

Schlechte Traktion, zu wenig Topspeed: Stefano Domenicali und Pat Fry fliegen vor Malaysia zurück nach Maranello, um ein Notfall-Programm anzuwerfen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem zweitschlechtesten Saisonauftakt-Qualifying in der Teamgeschichte und dem ernüchternden Rennen in Australien, das Fernando Alonso mit Platz fünf zumindest noch so halbwegs retten konnte, herrscht bei Ferrari Krisenstimmung. Besonders bitter: Weil der Grand Prix von Malaysia schon am Freitag losgeht, bleibt keine Zeit für Modifikationen des F2012.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali kommt heute Abend in Maranello an

Die beiden Autos und das Equipment wurden gestern bis tief in die Nacht hinein verpackt und reisefertig gemacht, während Teamchef Stefano Domenicali und der Technische Direktor Pat Fry in den Flieger nach Italien stiegen. Heute Abend sollen sie in Maranello ankommen - und werden sich dort wahrscheinlich vor Präsident Luca di Montezemolo rechtfertigen müssen. Außerdem soll ein Notfall-Programm auf den Weg gebracht werden, um das Blatt schnellstmöglich zu wenden.

Zumindest hat man am vergangenen Wochenende so viel über den F2012 gelernt, dass der Sargnagel identifiziert scheint: "Unsere Schwäche ist die Traktion", analysiert Domenicali. "Wir haben das Problem des Autos verstanden. Jetzt, wo wir es verstanden haben, müssen wir sicherstellen, es auch zu beheben - und zwar so schnell wie möglich." Doch die Ferrari-Fahrer verloren nicht nur beim Herausbeschleunigen aus den Kurven, sondern kämpften ganz offensichtlich auch mit dem bockigen Handling.

Neue Teile, um diese Schwächen auszumerzen, wird es frühestens für den Grand Prix von China am 15. April geben - bis Malaysia ist die Zeit zu kurz. Allerdings sieht das Team Potenzial, die ausgewerteten Daten von Australien besser ins Setup einfließen zu lassen. Auf diese Weise will man zum Beispiel auch den viel zu geringen Topspeed zumindest ein wenig korrigieren - gestern fehlten Alonso rund zehn km/h auf den schnellsten Mann auf den Geraden, Lewis Hamilton im McLaren.


Experten-Diskussion nach dem Australien-Grand-Prix

Während Domenicali und Fry die viertägige Pause nutzen, um sich in Maranello an die Arbeit zu machen, ist Alonso schon gestern Nacht von Melbourne nach Kuala Lumpur geflogen. Der Spanier will so viel Zeit wie möglich in Malaysia verbringen, um sich körperlich optimal auf das vielleicht härteste Rennen des Jahres einstellen zu können. Teamkollege Felipe Massa befindet sich hingegen noch in Melbourne und wird erst morgen Nacht fliegen.