Perez-Sala: "HRTs Rückstand 2012 wohl noch größer"

HRT-Boss Luis Perez-Sala sieht den Rennstall angesichts der Umwälzungen zunächst im Hintertreffen - Keine Eile bei der Vergabe des zweiten Cockpits

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Colin Kolles, der bisherige Teamchef bei HRT, in dieser Woche seinen Hut nahm, wurde Luis Perez-Sala, der bisherige Berater des Teams, umgehend als Nachfolger präsentiert. Der Spanier, der in den Jahren 1988 und 1989 für Minardi selbst ins Lenkrad eines Formel-1-Boliden griff, hält beim gegenwärtig nach Valencia umziehenden Team ab sofort die Zügel in der Hand.

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Luis Perez-Sala hat den Posten des Teamchefs von Colin Kolles übernommen

Vor dem Hintergrund der Umstrukturierung hält es Perez-Sala für nicht ausgeschlossen, dass das Team die Saison 2012 mit einem noch größeren Rückstand auf die Konkurrenz in Angriff nehmen muss, als dies Ende 2011 der Fall war. "Wir stehen angesichts der Entwicklung des neuen Autos und des Umzugs der Teambasis vor einer riesigen Aufgabe", sagt Perez-Sala. Während Teile des Teams bereits nach Valencia umgezogen wurden, wird die Entwicklungsarbeit am Boliden für 2012 zunächst weiterhin in München verrichtet.

"Die Formel 1 ist sehr kompliziert und setzt jede Menge Vorbereitung voraus. Auf diesem Gebiet hat HRT gegenüber den anderen Teams ganz sicher einen Rückstand", so der neue Teamchef. "Wir spüren die Auswirkungen der gegenwärtigen Veränderungen schon jetzt und werden zu Beginn der Saison den Preis dafür zahlen müssen", zeichnet Perez-Sala ein wenig optimistisches Bild im Vorfeld der Saison 2012. "Wir werden nicht auf demselben Level sein wie zum Ende der abgelaufenen Saison. Das muss uns klar sein."

"Wir spüren die Auswirkungen der Veränderungen und werden zu Beginn der Saison den Preis dafür zahlen müssen." Luis Perez-Sala

Ein Schritt zurück und zwei nach vorn?

Um langfristig einen Schritt nach vorn zu machen, sei es nach Aussage des Spaniers notwendig, "zunächst einen Schritt rückwärts zu gehen". Die Saison 2012 betrachtet Perez-Sala daher schon jetzt als ein Aufbaujahr, um 2013 stabiler dazustehen.

Während der neue Teamchef die gegenwärtigen Veränderungen beim im Besitz von Thesan Capital befindlichen Rennstall als "größte Schwäche" ausmacht, so sieht er gleichzeitig Grund zur Hoffnung auf eine mittelfristige Trendwende: "Die Stärke des Teams besteht gegenwärtig ganz klar in den Mitarbeitern, die jede Menge Willensstärke an den Tag legen und an das Projekt glauben. Das ist sehr wichtig, denn die Opfer, die von allen gebracht werden, sind sehr groß."

So will Perez-Sala nicht ausschließen, dass HRT womöglich erst in der Saison 2014 unter dem neuen technischen Reglement zu den gegenwärtig weiter vorn platzierten Teams aufschließen wird. "Mittelfristig muss es unser Ziel sein, das Auto zu verbessern und näher an unseren Gegnern dran zu sein als im vergangenen Jahr. Langfristig, mit einem besseren Auto und einer vernünftigen Struktur, müssen wir unsere Strategie neu ausrichten. Wir dürfen nicht vergessen, dass es 2014 entscheidende Änderungen im Reglement geben wird."

Keine Eile bei der Vergabe des zweiten Cockpits

In Person von Pedro de la Rosa steht bisher nur einer der beiden HRT-Piloten für die dritte Saison in der Geschichte des Teams fest. Die Benennung des zweiten Fahrers steht gegenwärtig nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, wie Perez-Sala betont: "Wir befinden uns mit einigen Fahrern im fortgeschrittenen Verhandlungsstadium, sehen derzeit aber nichts kommen."

"Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Frage nach dem zweiten Fahrer die am wenigsten dringende." Luis Perez-Sala

"Wir werden diese Entscheidung mit Sicherheit nicht vor Beginn des kommenden Jahres treffen", lässt der Teamchef durchblicken. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Frage nach dem zweiten Fahrer des Teams wahrscheinlich die am wenigsten dringende." Die besten Chancen werden dem bei Toro Rosso vor die Tür gesetzten Spanier Jaime Alguersuari eingeräumt.

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