Ende einer "Ehe": Vettel verliert Physiotherapeuten

Sebastian Vettel und Physiotherapeut Tommi Pärmakoski verbrachten mehr als 300 Tage pro Jahr gemeinsam - 2012 zieht es den Finnen zurück zum Eishockey

(Motorsport-Total.com) - Red Bull wehrt sich allem Anschein nach erfolgreich gegen die Abwerbungsversuche der Konkurrenz. Das Weltmeisterteam muss in den Schlüsselpositionen keine Verluste hinnehmen. Doch jetzt hat es ausgerechnet Weltmeister Sebastian Vettel getroffen: Der Red-Bull-Pilot wird in der kommenden Saison auf einen seiner engsten Vertrauten verzichten müssen - Physiotherapeut Tommi Pärmakoski.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel kommt 2012 sein Physiotherapeut abhanden

Der 28-jährige Finne hat laut 'auto motor und sport' ein Trainer-Angebot der Damen-Eishockey-Mannschaft Oriflame vorliegen und wird Vettel verlassen. Cheftrainer ist Jari Risku, der auch die finnische Frauen-National-Mannschaft trainiert. Für Pärmakoski ist dies keineswegs Neuland, denn vor seinen drei Jahren an der Seite Vettels war er bereits Eishockey-Tormann.

Wie groß der Verlust von Pärmakoski für Vettel wäre, stellte dieser in seiner Dankesrede bei der Pressekonferenz in Japan klar, als er Weltmeister wurde. "In diesem Jahr steht eine Person ein bisschen im Vordergrund, denn mit der verbringe ich während der Saison die meiste Zeit. Es ist mein Trainer", offenbarte der Red-Bull-Pilot damals. "Er ist einer der Leute im Hintergrund, die man nicht so wahrnimmt, aber die unglaublich wichtig sind, einem mal in den Arsch treten und dafür sorgen, dass man auf Kurs bleibt."

Und auch der stets im Hintergrund agierende Physiotherapeut, der mehr als 300 Tage im Jahr mit Vettel verbrachte, wusste um die Bedeutung der Zusammenarbeit: "Wir hängen so viel zusammen rum, dass es sich manchmal anfühlt wie in einer Ehe. An der Strecke ist Sebastian der Boss, und ich helfe ihm, gute Leistungen zu bringen. Zu Hause, wenn wir trainieren, bin ich der Chef. Das passt prima."

Der Abgang Pärmakoskis kommt daher zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, schließlich stehen die Saisonvorbereitungen unmittelbar bevor. Laut 'auto motor und sport' erhielt Vettel aber bereits beim Grand Prix von Japan die wenig erfreuliche Kunde. Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Heppenheimer bereits Ersatz gefunden hat. Ob der Nachfolger allerdings ebenso gut mit Vettel harmonieren wird, ist eine andere Frage.