Renault-Sportdirektor: Viel Arbeit für den Kommandostand
Renault-Sportdirektor Steve Nielsen hatte bei dem turbulenten Rennen in Montreal viel an der Box zu tun - Das Regelbuch wurde unermüdlich durchforstet
(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Montreal hatte auch für die Boxenmannschaften viel zu bieten. Es gab viele Regeln zu beachten. Außerdem musste die richtige Strategie gewählt werden. Es passierten auch Fehler. So fuhr beispielsweise McLaren-Pilot Jenson Button hinter dem Safety-Car zu schnell und bekam eine Durchfahrtsstrafe. Virgin wechselte die Reifen bei Jerome D'Ambrosio zu früh, wofür der Formel-1-Neuling ebenfalls bestraft wurde. Mit Ausnahme des Unfalls von Nick Heidfeld lief bei Renault alles glatt. Witali Petrow hatte einige Schreckmomente und beendete den Grand Prix als Fünfter.

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Vor Witali Petrow tauchten plötzlich Streckenposten auf der Fahrbahn auf
Sportdirektor Steve Nielsen hatte seinen Spaß an dem turbulenten Rennen: "Es ist eigentlich sehr unterhaltsam, weil man Stunden mit dem Regelbuch verbringt. Normalerweise muss man mir nichts darüber sagen, aber in Montreal haben wir verschiedene Situationen gehabt. Es gab Startverschiebungen, Safety-Car-Phasen und so weiter. Mir hat das Spaß gemacht."
Brenzlig wurde es im Anschluss an Heidfelds Ausfall. "Als Nick in das Heck von Kobayashi gekracht ist und anschleißend seinen Frontflügel verlor und abflog, lagen viele Teile auf der Strecke. Das nächste Mal als Witali an diese Stelle kam, war das Safety-Car schon auf die Strecke geschickt worden und es gab gelbe Flaggen."
"Aber plötzlich war ein Streckenposten mitten auf der Fahrbahn und sammelte die Wrackteile ein. Witali bremste, so wie alle anderen Fahrer auch, wegen der gelben Flagge. Als er dann die Personen auf der Strecke sah, bremste er noch stärker ab. Dabei blockierte er die Vorderbremsen."
"Die Rennkommissare haben wahrscheinlich gedacht, dass Witali erst dann verlangsamt hat, als die Bremsen blockierten." Deshalb gab es rege Kommunikation zwischen der Renault-Boxenmauer und den Kommissaren. "Auf dem Video sieht es so aus, dass Witali mit hohem Tempo um die Kurve kommt und erst verlangsamt hat, als er die Leute gesehen hat. Er hat aber bereits bei der ersten gelben Flagge gebremst. Als wir den Kommissaren die Situation erklärt haben, war alles in Ordnung."
Die lange Unterbrechung hatte zur Folge, dass fast das gesamte Fahrerlager ihre Flüge verpasste. In zwei Wochen findet bereits das nächste Rennen in den Straßen von Valencia statt. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. "Wir fliegen am Montag zurück und die Autos kommen am Dienstag in der Fabrik an", sagt Nielsen. "Dann bereiten wir uns schon auf Valencia vor."

