• 28.01.2011 10:30

  • von Roman Wittemeier

Italien soll siegen: Der Ferrari F150

Mit dem neuen F150 geht Ferrari in der bald beginnenden Saison in die Revanche - Stefano Domenicali: "Das Ziel ist absolut naheliegend"

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat im Jahr 2011 das erste kleine Rennen gewonnen. Die Italiener waren am Freitag die erste Mannschaft, die den neuen Boliden für die kommende Saison vorstellte. Das Auto für die beiden Stammpiloten Fernando Alonso und Felipe Massa hört auf den Namen "F150" - damit wollen die Macher aus Maranello an die Vereinigung Italiens vor genau 150 Jahren erinnern.

Titel-Bild zur News: Sonnenschein in Melbourne

Ferrari geht mit dem F150 und viel Optimismus in die neue Saison

"Ein wichtiger Moment", sagt Teamchef Stefano Domenicali bei der öffentlichen Vorstellung. "Plötzlich wird die Arbeit des Teams für alle sichtbar. Wir hatten beim F150 nur ein Ziel. Dieses Ziel ist dermaßen nahelegend, sodass ich es gar nicht formulieren muss", stellt der Italiener klar, dass man den Titel im Visier hat. Man habe keine Revolution im Blick gehabt, sondern vielmehr eine konsequente Verbesserung des Konzeptes vom F10 des Vorjahres.

Das Jahr 2011 bringt mit der Rückkehr von KERS, einem neuen verstellbaren Heckflügel und neuen Pirelli-Reifen große Herausforderungen. "Die Reifen werden am wichtigsten sein", so Domenicali. "Ich bin sicher, dass Pirelli uns gute Produkte liefern wird." Der F150 soll in den kommenden Wintertets Schritt für Schritt weiter verbessert werden. Die erste Fahrt unternimmt Fernando Alonso bereits am heutigen Nachmittag für Filmaufnahmen.

Um genau 10:07 Uhr war es der Spanier, der gemeinsam mit seinem Teamkollegen Felipe Massa das Tuch vom neuen F150 entfernte und den Boliden enthüllte. "Ich bin hoch motiviert", so der Spanier in fließendem Italienisch. "Es gibt neue Regeln, neue Elemente, auf die wir Fahrer uns einstellen müssen. Der F150 ist das Ergebnis monatelanger Arbeit unserer Ingenieure. Wir sind definitiv bereit", so die Kampfansage von Alonso, der 2011 seinen dritten Formel-1-Titel einfahren soll.

"Wir müssen schnell lernen", mahnt Massa beim Blick auf das neue Auto, das mit aufgeräumter Aerodynamik daherkommt. Der neue Heckflügel wirkt auf den ersten Blick wuchtig, was allerdings auch aufgrund der großen italienischen Flagge am Heck so aussehen mag. Der Frontflügel ist mit vielen zusätzlichen Elementen versehen. Ab 2011 gibt es vorne keine verstellbaren Elemente mehr. Interessant: Nach Abschaffung des F-Schachts ziert die Motorabdeckung nun ein Längsschlitz.

"Ohne Zweifel kenne ich das Team besser, habe alle Namen der Mechaniker drauf - ich bin also noch besser integriert. An dieses Auto werde ich mich schneller gewöhnen können", verspricht Alonso, der im Jahresverlauf 2010 viel Input für die Entwicklung des Neuwagens lieferte. "Die neuen Regeln wirken sich enorm aus", erklärt Technikchef Aldo Costa, "zum Beispiel dadurch, dass wir eine fest vorgegebene Gewichtsverteilung haben."

"Die Motorenentwicklung ist immer noch eingefroren", klagt Motorenchef Luca Marmorini. "Wir konnten also nicht direkt an Leistungsverbesserungen arbeiten, wohl aber an beispielsweise Effizienz und Zuverlässigkeit. Außerdem haben wir in diesem Jahr wieder KERS an Bord. Das erforderte einige Umgestaltungen." Ferrari setzt auf ein Hybridsystem von Magneti Marelli, das in Maranello auf den Ferrari F150 angepasst wurde.

"Die Front liegt etwas höher, um mehr Luft unter das Auto zu bekommen. Das ist sehr wichtig", erklärt Designer Nikolas Tombazis. "Auch die Fahrer sitzen nun etwas höher. Wenn man sich das Heck anschaut, dann sieht man sofort, dass der Diffusor völlig anders aussieht - er ist flacher und tiefer, weil es die Regeln vorgeben. Außerdem erkennt man unschwer das vertellbare Element am Heckflügel."

Abseits von technischen Details stellt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo den sportlichen Erfolg ins Zentrum seiner Ansprache. "Mit der Vorstellung eines neuen Autos beginnt immer ein neues Kapitel", sagt der Italiener und macht somit hinter der Enttäuschung von 2010 endgültig einen Haken. "Wir denken nicht mehr ans vergangene Jahr, sonst werden wir ärgerlich. Wir haben ein stabiles Team, nur wenige Verbesserungen angebracht. Wir müssen siegen!"

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