• 26.06.2010 22:10

  • von Armin Gastl

Kubica: "Erwarte ein normales Rennen"

Der Pole in Renault-Diensten ist noch nicht ganz zufrieden mit den Verbesserungen am Auto und sieht bei der Reifensituation Unsicherheiten

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Glaubst du, dass du das Maximum erreicht hast heute, oder hattest du mit noch mehr gerechnet?"
Robert Kubica: "Es wäre schwierig zu sagen, dass wir noch mehr hätten erreichen können. Natürlich kann man immer mehr erreichen, vor allem, wenn die Abstände auf die zweite Reihe so gering sind. Auf Fernando Alonso fehlten nur sieben Hundertstel. Wir waren heute nah an Ferrari dran. Aber auf den weichen Reifen haben wir etwas mehr Probleme als auf der härteren Mischung."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica sieht die Verbesserungen bei Renault, hätte aber gern noch mehr

"Das Gefühl war mit den härteren Reifen besser, aber der weichere ist unserer Meinung nach der bessere Pneu für den Rennstart. Das Rennen wird wieder schwierig, aber der Reifenverschleiß ist nicht so hoch wie noch in Kanada. Ich erwarte also eher ein normales Rennen."#w1#

Frage: "Geht es der bei Wahl der weichen Reifen für den Start nicht auch darum, dass sie eine schnellere erste Runde zulassen?"
Kubica: "Für uns war die Entscheidung sehr eng. Im Qualifying hat sich gezeigt, dass er harte Reifen es einfacher zulässt, eine gute Zeit zu fahren. Schon in der zweiten Runde im ersten Qualifying war ich schneller als mit den weichen Reifen. Wenn es sehr heiß ist, dann ist das Gefühl mit dem weichen Reifen nicht so gut. Wir müssen verstehen, was wir ändern müssen."

Weiche Reifen mögen die Hitze nicht

Frage: "Ist der weiche Reifen anfälliger für Temperaturveränderungen?"
Kubica: "Ja. Gestern Nachmittag hatte ich ein ähnliches Gefühl wie heute Morgen vor dem Qualifying. Wir dachten, wir hätten das im Griff, denn das Auto fühlte sich auf weichen Reifen sehr gut an. Aber mit der höheren Temperatur war das Gefühl dann völlig anders."

Frage: "Es gibt hier viele Fahrer, die noch nie zuvor auf dieser Strecke gefahren sind. Glaubst du, dass Erfahrung auf diesem Kurs entscheidender ist als sonst?"
Kubica: "Nein, das glaube ich nicht. Zwar ist es besser, wenn man den Kurs kennt, aber ein Fahrer wir Michael Schumacher hat genug Erfahrung und hat genug Kurse erlebt, dass er von einer einfachen Strecke wie Valencia nicht überrascht wird. Aber es gibt so viele wichtige Dinge, die das Ergebnis beeinflussen, dass die Erfahrung vielleicht ein Prozent davon ausmacht."

Frage: "Sind die Verbesserungen, die ihr mitgebracht habt, ein Vorteil gegenüber der Konkurrenz? Habt ihr den größeren Schritt gemacht?"
Kubica: "Das ist schwierig zu sagen. Wir haben unser eigenes Gefühl für die Updates, vor allem für den Diffusor. Sicher gibt es noch Raum für Verbesserungen, das System ist sehr kompliziert. Wir haben da einige Nachteile, das wissen wir, aber wir arbeiten daran. Es bringt vielleicht weniger als wir gehofft haben."

Weitere Verbesserungen müssen kommen

Frage: "Wo hat das System konkrete Auswirkungen?"
Kubica: "Auf der einen Seite hat man mehr Leistungsfähigkeit damit, auf der anderen Seite auch weniger. Hier ist es insgesamt besser, aber da gibt es noch mehr Potenzial. Man muss sich auch beim Fahren daran gewöhnen. Auch das Setup wird beeinflusst, die Balance ist etwas anders."

Frage: "Hat Renault mit diesem Paket nun Mercedes eingeholt?"
Kubica: "Das hängt stark von der Strecke ab. Heute hatte Mercedes Probleme. Aber wir wissen, dass die Reifen sehr empfindlich sind. Es ist einfach, Zeit zu verlieren. Wenn einem etwas Grip fehlt, ist man raus aus den Top-10. Die Saison ist noch lang, da ist es für eine Aussage noch zu früh."

Frage: "Renault hat noch keinen F-Schacht. Ist so ein System geplant, sollte das schnell kommen?"
Kubica: "Wir sollten das vorantreiben. Meiner Meinung nach ist das ein sehr nützliches System. Wenn es funktioniert, kann man da viel herausholen. Leider ist auch das relativ kompliziert. Aber wir müssen es zumindest probieren."

Frage: "Wann ist ein Ersteinsatz denn geplant?"
Kubica: "Das weiß ich nicht, da muss man jemanden fragen, der da entwickelt. Es gibt Prioritäten und unserer Ressourcen sind begrenzt. Das Team hat entschieden sich auf die Dinge zu konzentrieren, die sofort funktionieren. In der Zwischenzeit haben sie auch am F-Schacht gearbeitet, aber ich kenne nicht den neuesten Stand."