• 09.04.2010 10:47

  • von Markus Miksch

Chandhok: Leistungssteigerung ab Barcelona?

HRT wird mit mehreren Updates in die Europarennen starten - Karun Chandhok glaubt, dass der Rückstand wesentlich kleiner werden wird

(Motorsport-Total.com) - Karun Chandhok hatte einen abenteuerlichen Start in seine Formel-1-Karriere. Mit dem HRT-Boliden konnte er vor dem Grand Prix von Bahrain nicht einen einzigen Testkilometer absolvieren. Nach diversen internen Problemen scheint der spanische Rennstall aber nun auf Spur zu sein, wenngleich das Auto den Konkurrenten noch weit hinterherhinkt. "Ich glaube aber, dass sich der Wagen gut entwickelt und ich bin zuversichtlich, dass er im Laufe der Saison konkurrenzfähig sein wird", meint Karun Chandhok in einem Interview mit dem indischen 'Deccan Herald'.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

HRT entwickelt derzeit Updates, die im Mai zum Einsatz kommen sollen

Mit dem Beginn der Europarennen erwartet der Inder eine Leistungssteigerung: "Wir werden für Barcelona oder spätestens Ende Mai ein Update für unseren Boliden bekommen. Wahrscheinlich werden wir im Laufe des Mais in der Lage sein, bessere Ergebnisse einzufahren." Derzeit liegt HRT aber noch etwa eine Sekunde hinter den anderen Neueinsteigern. Zur Spitze fehlen den Spaniern rund sechs Sekunden pro Runde. Damit ist HRT im Moment etwa auf Augenhöhe mit den GP2-Boliden.#w1#

Böse Zungen könnten also behaupten, für Chandhok kann der Umstieg von der Nachwuchsklasse in die Formel 1 nicht allzu schwer gewesen sein. "Elektronik und Aerodynamik unterscheiden die zwei Serien", erklärt der 26-Jährige. "Die größte Herausforderung für einen Formel-1-Neuling ist aber die Startprozedur. Unser Lenkrad hat 24 Knöpfe. Als ich drei Tage vor dem Rennen in Bahrain angekommen bin, hat mir mein Renningenieur eine 30 Seiten dicke Gebrauchsanleitung für das Lenkrad in die Hand gedrückt. Ich musste das ganze Ding auswendig lernen. In der GP2 gibt es nicht so viel Elektronik."

Obwohl er keine reguläre Saisonvorbereitung hatte, kam Chandhok mit der Hitze in Malaysia gut zurecht. "Im Cockpit hatte es am Samstagmorgen 57 Grad, und dann stellen Sie sich noch vor, sie müssten vier Schichten Kleidung tragen! Aber ich habe vor der Saison eine Menge trainiert. Normalerweise verbringe ich den Winter in Europa. Weil der Deal mit HRT aber so spät zustande kam, blieb ich in Chennai (Indien; Anm. d. Red.). Ich habe in der Woche 250 Kilometer am Rad abgespult und bin am Abend laufen gewesen, um mit der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zurecht zu kommen."

Die nächste Herausforderung wartet auf Chandhok am nächsten Wochenende mit dem Grand Prix in Schanghai.