• 06.01.2010 11:48

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone: "Diese Sache ist noch nicht vorbei"

Bernie Ecclestone über das neuerliche "Crashgate"-Urteil, eine mögliche Rückkehr von Flavio Briatore und die Rolle des FIA-Präsidenten

(Motorsport-Total.com) - Ein französisches Gericht hat dem Automobil-Weltverband (FIA) widersprochen: Die im Zuge der Betrugsaffäre um den Grand Prix von Singapur 2008 verhängten Strafen gegen die beiden ehemaligen Renault-Führungsfiguren Flavio Briatore und Pat Symonds wurden für ungültig erklärt. Endgültig geklärt ist diese Angelegenheit laut Formel-1-Chef Bernie Ecclestone aber noch lange nicht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

"Ich hab's euch ja gesagt!" - Bernie Ecclestone empfand die Strafe für zu hart

"Diese Sache ist noch nicht vorbei", hält der britische Geschäftsmann gegenüber der 'Sun' fest. "Nur weil irgendein Richter das gesagt hat, was er gesagt hat, macht das noch lang keinen Unterschied. Das Gericht hat es für falsch empfunden, also kann die FIA nun wieder von vorne beginnen und das wird immer so weitergehen", meint Ecclestone, der sich durch das neuerliche Urteil bestätigt fühlt.#w1#

Der 79-Jährige sieht in der inzwischen für ungültig erklärten Sperre Briatores ein zu hartes Vorgehen der FIA: "Ich sagte damals, dass heutzutage nicht einmal Mörder lebenslang bekommen. Das Gericht scheint zuzustimmen", sagt der 79-Jährige im 'Daily Express' und fügt an: "Flavio ist willkommen, in das Fahrerlager zurückzukehren. Er war eine große Persönlichkeit in der Formel 1", so Ecclestone.

"Ich bin mir aber nicht sicher, ob es das ist, was er jetzt tun will. Für ihn ist es prima, aber für die FIA ist es weniger gut, wenn man das Urteil liest. Flavio freut sich natürlich darüber, gewonnen zu haben", hält Ecclestone fest. "Ich gehe aber nicht davon aus, dass er zurückkehren will. Es ist sehr schwierig für jemanden, zurückzukehren, nachdem er für ein Vergehen bestraft worden ist", meint der Brite.

Nun sieht Ecclestone vor allem den neuen FIA-Präsidenten Jean Todt in der Pflicht, wie er in der 'Times' erläutert: "Wenn ich FIA-Präsident wäre", so Ecclestone, "würde ich Flavio anrufen und sagen: 'Lass uns reden. Vielleicht sind wir etwas über das Ziel hinausgeschossen. Es tut uns leid, dass du eine solche Haltung an den Tag legen musstest. Versuchen wir doch, den Schaden zu reparieren.'"

In erster Linie rechnet der Formel-1-Chef aber damit, dass die FIA das neue Urteil anfechten wird: "Ich denke, die FIA muss dagegen in Berufung gehen, vielleicht ihre Regeln ändern und Flavio und Pat noch einmal vorladen. Das ist genau das, was ich schon vor einiger Zeit vorgeschlagen habe", gibt Ecclestone gegenüber dem 'Independent' zu Protokoll. "Wir müssen einfach abwarten, was geschieht."