• 29.07.2009 21:13

Weber: "Habe Michael abgeraten"

Willi Weber gibt zu, dass er vom Comeback Michael Schumachers anfangs nicht begeistert war, sagt aber: "Er wird schneller sein als die Stammpiloten"

(Motorsport-Total.com) - Laut Manager Willi Weber hatte Michael Schumacher eigentlich nicht vor, ein Comeback in der Formel 1 zu geben, doch den Wunsch von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo konnte der siebenfache Weltmeister offenbar nicht ausschlagen: "Ferrari hat ihn gebeten, es zu machen, und er konnte nicht Nein sagen", so Weber im 'Tagesspiegel'. "Sie haben am Montag lange darüber diskutiert und die Entscheidung lag letzten Endes in seiner Hand - so wie er damals auch entschieden hat aufzuhören."

Titel-Bild zur News: Willi Weber und Michael Schumacher

Willi Weber ist skeptisch, was das Comeback seines Schützlings angeht

Aus Kreisen des Ferrari-Teams heißt es, man habe Schumacher gefragt, ob er sich fit genug fühle, und er habe Ja gesagt. Der 40-Jährige sei die beste verfügbare Lösung. Natürlich müsse er sich nun vor allem physisch vorbereiten. Das Team und auch er müssten hundertprozentig von ihrem Tun überzeugt sein. Allerdings hat Schumacher vor dem Rennen in Valencia keine Möglichkeit, das Auto zu testen. Hintergrund ist das geltende Testverbot. Das sei aber kein Problem, hört man aus Ferrari-Kreisen, es handle sich schließlich um einen siebenfachen Weltmeister.#w1#

Sein Manager selber war anfangs nicht begeistert von der Idee: "Ich habe ihm eigentlich abgeraten und ihm gesagt: Das Problem ist die Erwartungshaltung der Menschen. Wenn ein Schumacher wieder ins Auto steigt, dann wollen sie ihn siegen sehen." Doch Schumacher habe sich anders entschieden. "Er hat eine Riesenlust - und eigentlich freue ich mich schon darauf, das wird ein schönes Wochenende", sagt Weber. "Mir war sowieso langweilig, ihm wahrscheinlich auch. Ich bin sehr gespannt, wo er landen wird."

Er kündigt sogar eine gute Leistung an: "Er ist jedenfalls topfit und gut vorbereitet, denn er hat jeden Tag trainiert, weil er fit sein will", sagt Weber. "Er wird auf jeden Fall zwei bis drei Zehntelsekunden schneller sein als die bisherigen Stammpiloten, wenn nicht sogar eine halbe Sekunde." Die Frage sei nun, wie gut das Auto sei.

¿pbvin|512|1723||1|1pb¿Pressesprecherin Sabine Kehm berichtet, dass Schumacher am Mittwochmittag in Maranello war. "Dort hat er mit Ferrari darüber gesprochen", sagt sie. "Das einzige Fragezeichen, das ich sehe, ist der Nacken. Das ist ein Risiko", so Kehm. Diesen hatte sich Schumacher bei einem Motorradunfall Anfang des Jahres verletzt. "Er muss natürlich noch gesundheitliche Checks machen", bestätigt Kehm.

Über den Comebackgrund sagt sie: "Er hat sich aus Verbundenheit zu Ferrari dazu entschlossen." Er habe eigentlich ganz klar mit der Formel 1 abgeschlossen gehabt, "aber das ist nun eine absolute Ausnahmesituation. Als Teil dieses Teams hat er sich dazu bereiterklärt." Er werde solange fahren, bis Felipe Massa wieder fit ist.

"Es ist gut für alle: die Medien, Fans, die Formel 1", sagt Weber. "Ob es gut für uns ist, wird sich zeigen..."