• 23.06.2009 10:05

  • von Roman Wittemeier

Mosley: Kuhhandel mit dem Ferrari-Boss?

Max Mosley will sich offenbar im Oktober möglicherweise nicht zur Wiederwahl stellen - Bedingung: Der Streit mit der FOTA muss beendet sein

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung wird die morgige Sitzung des FIA-Weltrates erwartet. In dem wichtigen Gremium sollen Entscheidungen über die sportliche Ausrichtung von zum Beispiel Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), Rallye-WM und FIA-GT-Meisterschaft getroffen werden, aber vor allem wird auch der anhaltende Streit zwischen der FIA und der Teamvereinigung FOTA voraussichtlich auf den Tisch kommen.

Titel-Bild zur News: Max Mosley (FIA-Präsident)

Max Mosley will unter gewissen Umständen nicht noch einmal kandidieren

Die große Frage ist derzeit, ob sich FOTA-Präsident Luca di Montezemolo tatsächlich über die Vorgänge der vergangenen Wochen äußert und möglicherweise eine Ablösung des FIA-Präsidenten fordert. Der Italiener könnte die Weltrats-Bühne nutzen, um die FOTA-Sicht der Lage noch einmal klarzumachen. Nach Informationen der britischen 'Times' soll es dazu jedoch voraussichtlich nicht kommen.#w1#

Angeblich hat Mosley angedeutet, dass er sich im Oktober nicht zur Wiederwahl stellen werde, wenn di Montezemolo stillhält. Wie die Zeitung berichtet, hat der FIA-Präsident zu verstehen gegeben, dass ihm im Falle eine Angriffs in der morgigen Sitzung nur eine Option bliebe: Eine weitere Amtszeit. Sollte sich jedoch die drohende Spaltung der Formel 1 verhindern lassen und der Streit beendet werden, dann wolle er sein Amt nur noch bis Oktober ausüben.

Di Montezemolo nimmt im FIA-Weltrat das Stimmrecht wahr, welches Ferrari eingeräumt wurde. Das Gremiun allein kann nicht über eine mögliche Ablösung des FIA-Präsidenten entscheiden. Zwar könnte in der morgigen Sitzung ein Misstrauensantrag auf den Tisch kommen, doch über etwaige Konsequenzen müsste die FIA-Vollversammlung entscheiden. Bei jenen 222 Delegierten der nationalen Automobilclubs genießt Mosley jedoch seit jeher großen Rückhalt.