• 24.09.2008 10:34

  • von Roman Wittemeier

Watson: Ex-Piloten als Rennkommissare

Ex-Formel-1-Pilot John Watson fordert eine Reform der Rennbeobachtung: Ehemalige Piloten sollen als Stewards fungieren

(Motorsport-Total.com) - Die umstrittenen Vorgänge bezüglich der Zeitstrafe von Lewis Hamilton in Belgien sorgen auch nach dem Urteil des FIA-Berufungsgerichtes weiter für Diskussionen. Eine schon häufiger gestellte Frage kursiert erneut: Warum werden bei den Grands Prix oftmals motorsportliche Laien als Rennkommissare eingesetzt? In vielen Fällen fungieren Verbandsvertreter aus aller Herren Länder als Stewards an den Formel-1-Wochenenden, deren Urteilsfähigkeit von einigen angezweifelt wird.

Titel-Bild zur News:

Die Rennkommissare der FIA werden bei jedem Rennen neu ernannt

"Es ist eine Schande, dass Stewards solch lächerliche Entscheidungen treffen dürfen", hatte bereits die britische Rennlegende Sir Stirling Moss vor einigen Tagen kritisiert. Sein Landsmann John Watson fügte nun hinzu: "Ich denke, die Verhandlung in Paris hat gezeigt, dass die Arbeit der Stewards in einigen Fällen verbessert werden kann."#w1#

Watson nannte im Gespräch mit 'Setanta' auch gleich eine aus seiner Sicht praktikable Lösung: "Man könnte ein permanentes Gremium haben, oder auch auf frühere Formel-1-Piloten zurückgreifen. Auf jeden Fall muss man sicherstellen, dass sie unabhängig sind und keinerlei Verbindungen mit Teams sowie kommerzielle Interessen mit der Formel 1 unterhalten. Ich denke, dass zumindest ein Ex-Pilot helfen könnte, wenn er bisschen Grips hat und die Umstände versteht."

"Lewis sagte gestern in der Verhandlung zu dem Ferrari-Anwalt: 'Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin ein Grand-Prix-Pilot. Sie können mir gern knifflige Fragen stellen, aber sie haben nicht die geringste Ahnung, wie es ist, ein Formel-1-Auto zu fahren.' Ich muss ehrlich sagen, ich habe im Fernsehen nichts entdecken können, wo sich Lewis vielleicht falsch verhalten hätte", beschrieb Watson. "Ich bin nach dem Rennen am Nachmittag zum Angeln gegangen und als ich zurückkam, hörte ich von der Strafe. Ich konnte es nicht fassen."