• 10.07.2007 11:26

Albers-Rauswurf eine "schwierige Entscheidung"

Colin Kolles und Michiel Mol äußern sich zum Rauswurf von Christijan Albers und schieben zumindest offiziell alles auf das liebe Geld

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Boxenstopp von Christijan Albers in Magny-Cours, bei dem er den Tankschlauch einfach mitgenommen hatte, riet Niki Lauda den Spyker-Verantwortlichen zum sofortigen Rauswurf des Niederländers - und nur ein Rennen später ist es tatsächlich soweit: Der Teamkollege von Adrian Sutil muss seine Koffer packen und sich einen neuen Job suchen.

Titel-Bild zur News: Christijan Albers und Colin Kolles

Gehen ab sofort getrennte Wege: Christijan Albers und Colin Kolles

Dies wurde heute mittels Presseaussendung offiziell bestätigt: "Es war eine sehr schwierige Entscheidung", erklärte Teamchef Colin Kolles in einer ersten Stellungnahme. "Christijan war gerade auf dem besten Weg dazu, mit dem Auto ein bisschen besser in Form zu kommen, aber unser ambitioniertes Entwicklungsprogramm wird ernsthaft dadurch beeinträchtigt, dass einer seiner Sponsoren im Zahlungsverzug ist. Wir haben keine andere Wahl."#w1#

Spyker-Finanzen sind angeblich gesund

Spykers Formel-1-Direktor Michiel Mol fügte an: "Die Entscheidung, Christijan zu ersetzen, ist eine der schwierigsten, seit ich für dieses Team arbeite. Durch das Kündigen des Vertrags mit Christijan und dem Eingehen eines neuen Vertrags ist es Spyker möglich, die starke finanzielle Basis beizubehalten, um die technischen und kommerziellen Ziele zu erreichen. Wir glauben nicht, dass sich diese Angelegenheit auf unsere finanzielle Bilanz auswirken wird", so der Niederländer.

"Wir möchten außerdem betonen, dass diese Entscheidung nichts mit Christijans jüngsten Leistungen zu tun hat - wir haben immer noch vollstes Vertrauen in seine Qualitäten als Rennfahrer -, aber für die langfristige Zukunft des Teams ist es so richtig. Wir möchten Christijan für seinen Input danken und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft", gab Mol, der lange als Vertrauter von Albers und dessen Management galt, zu Protokoll.

Politisches Komplott gegen Albers?

Dass Albers die Saison nicht zu Ende fahren würde, war Insidern schon seit der Trennung von seinem früheren Manager Lodewijk Varossieau klar, der Spyker zahlreiche Sponsoren gebracht hatte und bei allen Verantwortlichen hoch im Kurs steht. Wer der Albers-Sponsor ist, der seine fällige Rate nicht gezahlt hat, ist übrigens unklar, ersten Gerüchten zufolge soll es sich dabei aber ausgerechnet um eine Firma handeln, an der auch Mol beteiligt ist.

Wer dem 28-Jährigen nachfolgen soll, ist noch unklar, das Team will die Entscheidung aber "in Kürze" bekannt geben. Mögliche Kandidaten sind Testfahrer Markus Winkelhock, der allerdings auch nicht allzu viel Geld mitbringen kann, der künftige Varossieau-Schützling Giedo van der Garde sowie die ehemaligen Grand-Prix-Piloten Christian Klien, der bereits im Winter mit Spyker verhandelt hatte, Narain Karthikeyan und Marc Gené.

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