• 18.06.2004 13:12

  • von Fabian Hust

Traumjob Formel-1-Gridgirl

Viele Mädchen träumen davon, vor ihren Stars im knappen Outfit stehen zu dürfen - Natalie und Julia haben es geschafft

(Motorsport-Total.com) - Sie halten die Landesflagge der Fahrer und ihre Startnummer-Tafel - die Gridgirls in der Formel 1. Wovon viele Mädchen nur träumen können, ist für Natalie und Julia fast schon Alltag. Die beiden Deutschen waren zusammen schon bei insgesamt zehn Grands Prix: "Dies ist mein fünfter Grand Prix", so Natalie. "Ich war in Imola, Magny-Cours, Silverstone und zwei Mal auf dem Nürburgring gewesen", fügt Julia hinzu.

Titel-Bild zur News: Gridgirl

Traumjob Formel-1-Gridgirl - nur 48 sind pro Rennen dabei

Zugegeben, Gridgirls sollen in erster Linie gut aussehen, sollen sie doch das Motiv der Fotografen sein und ein wenig Glamour in die Startaufstellung bringen. Natalie und Julia sind im "richtigen Leben" Studentinnen. Natalie lernt den Beruf der Versicherungskauffrau und Julia studiert Marketing und Kommunikation. Beide können sich vorstellen, nach ihrem Studium im Formel-1-Umfeld zu arbeiten.#w1#

"Ich habe die Rennen immer im Fernsehen angeschaut und dann hatte ich die Möglichkeit, zu einer Gruppe Gridgirls hinzustoßen", erinnert sich Natalie. "Es macht eine Menge Spaß, man trifft viele nette Leute, es ist aufregend und ich liebe den Sound der Motoren. Ein Gridgirl zu sein ist ein echter Nervenkitzel."

Da beide perfekt Englisch sprechen, ist es für sie auch kein Problem, sich mit den Mechanikern zu unterhalten. Beide haben als Austauschstudenten Zeit in Amerika verbracht - dies mag vielleicht auch erklären, warum sie die Formel-1-Autos als "awesome" beschreiben. "Die Mechaniker sind immer sehr nett und sie machen gerne ein Foto zusammen mit uns", so Julia.

Der Job eines Gridgirls kann aber auch ganz schnell zum Knochenjob werden, nämlich dann, wenn sie kurz vor dem Rennen in der Hektik angerempelt werden und trotzdem perfekt und still vor dem Formel-1-Auto stehen sollen. Wenn die Fahrer mit ihren röhrenden Motoren wenige Zentimeter hinter ihrem Rücken Stellung beziehen, dann kann das schon Nerven aufreibend sein: "Ich bin noch nie über den Haufen gefahren worden", so Natalie. "Aber ich nehme ja auch an, dass die Formel-1-Fahrer wissen, was sie tun!"

Bei den europäischen Rennen kommen die Gridgirls - 48 an der Zahl - am Freitag an die Strecke, denn sie stehen auch am Samstag vor dem Formel-3000-Rennen in der Startaufstellung. "Wir haben eine kurze Besprechung, bei der geklärt wird, wer auf welcher Position steht und wir müssen neuen Girls den Job erklären, wie man korrekt läuft, wie man die Flagge und die Tafel hält. Es gibt immer zehn Girls, die schon einmal dabei waren."

Und hat Natalie einen Lieblingsfahrer unter den 20 Piloten? "Coulthard ist mein Lieblingsfahrer. Ich war in Imola und Magny-Cours sein Gridgirl. Er ist wirklich freundlich und gibt allen Autogramme, die ihn darum bitten. Ich denke, er ist allen gegenüber freundlich und aufgeschlossen." Auf dem Nürburgring waren Natalie und Julia vor dem Auto von Teamkollege Kimi Räikkönen aufgestellt.