• 20.11.2008 12:51

  • von Britta Weddige

Ralf Schumacher hatte "im Großen und Ganzen" viel Spaß

In seinem Debütjahr war Ralf Schumacher einer von wenigen Jahreswagenpiloten mit Punkten - Zu seinen Chancen auf einen Neuwagen kann er "noch nicht viel sagen"

(Motorsport-Total.com) - Der "prominente Fahrschüler" hat sein Premierenjahr in der DTM abgeschlossen. Ralf Schumacher brachte es in seinem ersten Jahr als Mercedes-Pilot auf insgesamt drei Punkte. Damit konnte er früher Zählbares auf sein Konto bringen als manch anderer Neueinsteiger. Neben Erfolgserlebnissen musste Schumacher aber auch Tiefpunkte hinnehmen. Dazu gehörten Wochenenden wie in Brands Hatch, wo ihm die Strecke überhaupt nicht lag oder Rennen, in denen für ihn schon im Startgetümmel Schluss war.

Titel-Bild zur News:

Ralf Schumacher kam beim Setup des DTM-Jahreswagens oft ins Grübeln

'Motorsport-Total.com' fragte Schumacher im Mediengespräch nach seinem Fazit nach einem Jahr DTM. "Im Großen und Ganzen macht es sehr viel Spaß", antwortete er. "Mit den Rennen bin ich bisher auch recht zufrieden. Im Qualifying kann ich aber teilweise noch nicht so das Beste aus dem Auto herausholen. Da besteht sicherlich noch einiges an Trainingsbedarf." Das sei aber gar nicht so einfach, betonte er. Denn schlißelich testen die Jahreswagenteams nicht. "Und wenn man dann immer nur an den Wochenenden fahren kann, ist das auch nicht so leicht." Denn mit einem begrenzten Kontingent an Reifen kann man auch nicht so viele Trainingsrunden drehen, wie man möchte.#w1#

In den Qualifyings der letzten Saisonrennen seien auch noch technische Probleme dazu gekommen, erklärte Schumacher weiter: "Das war ein bisschen schade, aber meistens konnte ich das auch im Rennen wieder gut machen. Von daher bin ich eigentlich relativ zufrieden. Ich bin einer wenigen, die in einem Vorjahreswagen Punkte geholt haben. Ich denke, das ist gar nicht so schlecht."

Neu auf dem Parkett der DTM: Ralf Schumacher hat sein Lehrjahr beendet Zoom

Schumacher bereut den Schritt nicht, in die DTM gegangen zu sein. Es herrsche ganz klar eine "etwas nettere Atmosphäre", als in der Formel 1: "Es ist relaxter, der Umgang im Team ist sehr schön, macht sehr viel Freude." Gleiches gilt für den Umgang mit den Fans. Als "Promi-Neuzugang" schrieb er geduldig Autogramme und posierte lächelnd für zahllose Fotos: "Wir hatten natürlich Rennen im Ausland, wo das Interesse nicht ganz so groß ist, dafür aber auch so Veranstaltungen wie in Hockenheim, die einfach toll waren. Und es war eine sehr positive und schöne Erfahrung dieses Jahr."

Von diesem Jahr zum nächsten Jahr: Ob er selbst wieder dabei sein wird, ist laut Schumacher "noch nicht raus". Sicher ist aber, dass Ehefrau Cora "auf jeden Fall" in der DTM bleibt: "Sie wird ihr 'DTM.TV'-Engagement weiterführen. Was mich betrifft, müssen wir noch ein bisschen warten. Wir müssen uns erstmal zusammensetzen, die Saison Revue passieren lassen, die Jungs von HWA fragen, inwieweit es gut oder schlecht war und dann werden wir das gemeinsam entscheiden."

Eines ist aber auch klar: Ein weiteres Jahr in "Gebrauchtwagen" dürfte für Schumacher wenig reizvoll sein. Bei Mercedes wird nach Bernd Schneiders Abschied mindestens ein Neuwagen frei. Sollte Paul Di Resta in die GP2 oder gar die Formel 1 wechseln, wären sogar zwei 09er-Cockpits frei. Wie stehen Schumachers Chancen, eines davon zu bekommen? "Ich kann das jetzt noch nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass es mir dieses Jahr verdammt viel Spaß gemacht hat. Aber natürlich bringt das Thema Neuwagen ganz andere Dinge mit sich, die ich noch nicht abschätzen kann. Da werde ich mich selbst auch erst einmal beraten lassen."