DTM-Rennen Zandvoort 1: Ungefährdeter "Mamba"-Sieg durch Engel

Maro Engel holt sich seinen zweiten DTM-Sieg und den ersten für Landgraf - Sheldon van der Linde Zweiter - SSR-Lambos wieder stark, Heinemann ohne Punkte!

(Motorsport-Total.com) - Premierensieg für Landgraf Motorsport in der DTM: Maro Engel bescherte der "Mamba", dem auffällig gelb lackierten Mercedes-AMG GT3 #48, auf dem Circuit Zandvoort den ersten Sieg in der DTM. Für Engel ist es nach Moskau 2017 der zweite DTM-Sieg. (Ergebnis 1. Rennen)

Titel-Bild zur News: Franck Perera, Maro Engel und Sheldon van der Linde

Maro Engel holte einen klaren Sieg bei der DTM in Zandvoort Zoom

Der Triumph gelang mit einer ungefährdeten Fahrt von der Poleposition aus. Bereits in der ersten Kurve lag die "Mamba" in Führung, danach blickte Engel nicht mehr zurück und baute den Vorsprung bis ins Ziel sukzessive auf exakt sechs Sekunden aus.

Dabei fuhr er so souverän, dass er nicht einmal einen Undercut beim Boxenstopp befürchten musste. Er fuhr zwei Runden länger als seine unmittelbaren Konkurrenten, es hakte kurz vorne links, aber der in Monaco lebende Deutsche kam trotzdem klar in Führung liegend wieder heraus. Für die Mannschaft von Klaus Landgraf ist es der größte Einzelerfolg in der Teamgeschichte.

"Es ist nie langweilig im Auto, aber wenn man so weit vorne liegt, wünscht man sich so ein Rennen wie heute. Ich kann mich nur beim ganzen Team bedanken. Sie haben extrem hart gearbeitet und mir ein tolles Auto hingestellt. Das hat richtig Spaß gemacht", so der 37-Jährige nach dem Rennen.

Sheldon lässt Perera keine Chance

Dahinter behauptete Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) den zweiten Platz. Der Titelverteidiger behauptete seine zweite Position in der ersten Kurve gegen einen Angriff von Marco Wittmann (Project-1-BMW; 5.). "Einfach genial. Wir wissen alle, was in Oschersleben passiert ist. Das war einfach nicht mein Wochenende", sagt der Titelverteidiger.


Fotos: DTM: Rennwochenende in Zandvoort 2023, Samstag


Fehler durfte sich der Südafrikaner nicht erlauben: Im ersten Stint drängten Wittmann und Franck Perera (SSR-Lamborghini; 3.) noch zu zweit, nach dem Stopp saß nur noch Perera dem roten BMW M4 GT3 im Nacken. Doch van der Linde behielt die Nerven und ließ dem Franzosen nicht den Hauch einer Chance.

Mit seinem zweiten Podiumsplatz der Saison übernahm der Auftaktsieger auch die Führung in der Gesamtwertung - zumal Tabellenführer Tim Heinemann (Toksport-Porsche; 19.) an einem Tag, an dem sich alle Porsche 911 GT3 schwer taten, ohne Punkte blieb.

Dahinter unterstrich Mirko Bortolotti mit Rang vier eine weitere starke Vorstellung der SSR-Lamborghinis. Er profitierte ebenso wie sein Teamkollege Perera von einem langsamen Stopp Wittmanns.

Dieser verpasste mit Platz fünf aufgrund des zu langen Boxenstopps zwar das Podium, unterstrich aber die deutlich verbesserte Form von Project 1 nach dem schwierigen Auftakt in Oschersleben. Wie die anderen Piloten in den Top-5 profitierte er von einer guten Startposition, die er sich im Qualifying erarbeitet hatte.

Sheldon van der Linde bestätigt: "Das Qualifying war extrem wichtig, zumal man hier in Zandvoort nicht überholen kann. Wir haben es in die Top 3 geschafft. Und wir wissen: Wenn man in der DTM vorne steht, passieren gute Dinge. Überholen kann man hier nicht, deshalb brauchen wir morgen erneut ein gutes Qualifying."

Strafe für Kelvin, Aus für Schumacher

Als erster von außerhalb der Top 10 ins Rennen gestarteten Fahrer kam Lucas Auer (Winward-Mercedes; 6.) vom zwölften Startplatz ins Ziel. Der Österreicher, der Anfang des Jahres bei den 24 Stunden von Daytona schwer verunglückt war, kam mit einem tollen Start aus der ersten Runde und lag bereits in den Top 10.


DTM Zandvoort 2023: Maro Engel dominiert!

Nach der Pole-Position sichert sich Mercedes-Pilot Maro Engel auch den Samstagssieg in Zandvoort. Dahinter melden sich auch andere bekannte Namen zurück! Weitere DTM-Videos

Einen weiteren Platz bekam er geschenkt, weil Kelvin an der Linde (Abt-Audi; 12.) wegen einer nicht korrekten Startposition in die Strafrunde musste. Dadurch fiel er vom fünften auf Plätze außerhalb der Top 10 zurück.

Für Jusuf Owega (Landgraf-Mercedes; 10.) ging es nach einer starken Anfangsphase, in der er sogar vor Auer lag, nur noch nach hinten. Erst ein Boxenstopp, dann eine Kollision mit Nachzügler Alessio Deledda (SSR-Lamborghini; 24.), der zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestoppt hatte, und schließlich ein Angriff von Rast-Ersatzmann Dries Vanthoor (Schubert-BMW; 9.) warfen ihn auf P10 zurück. Auer wurde damit Sechster.

Platz sieben ging an den besten Porsche-Piloten. Thomas Preining (Manthey-EMA-Porsche) profitierte von einem starken Boxenstopp der Manthey-Crew und verbesserte sich dadurch vom zwölften auf den siebten Platz.

Und das, obwohl sein Porsche 911 GT3 R 25 Kilogramm schwerer war als zuletzt in Oschersleben - 20 Kilogramm durch die Neueinstufung in der BoP, fünf Kilogramm als Platzierungsgewicht für den dritten Platz im zweiten Rennen in Oschersleben.

Aitken-Ersatzfahrer Albert Costa sorgte mit Platz acht für ein gutes Ergebnis für Emil Frey Racing. Der Ferrari-Pilot war in der Startphase kurz mit Owega aneinandergeraten, was aber ohne Folgen blieb.

Größere Folgen hatte ein schleifender Reifen bei David Schumacher (Winward-Mercedes; DNF), der dadurch in der gefürchteten Scheivlak-Kurve ins Kiesbett rutschte und seinen Mercedes-AMG GT3 an der Box abstellen musste. Gleichzeitig war auch für Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche; DNF) Schluss.

Lokalmatador Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari; DNF) sah bei seinem Heimspiel ebenfalls nicht die Zielflagge. An seinem Ferrari 296 GT3 fiel nach einem ohnehin schwachen Rennen die Servolenkung aus.

Am Sonntag steht um 9.10 Uhr das zweite Qualifying und um 13 Uhr das zweite Rennen auf dem Programm. (Alle Informationen zur DTM in Zandvoort)

Neueste Kommentare