• 29.05.2008 16:17

  • von Stefanie Szlapka

Der Gewichte-Wahnsinn

Die 2008er Boliden werden immer schneller, die Audi-Jahreswagen dafür immer schwerer - Gebrauchtwagenpiloten sehnen sich nach Erleichterung

(Motorsport-Total.com) - In der DTM herrscht im Moment verkehrte Welt: So müssen die Audi-Jahreswagen-Piloten wohl damit rechnen, am Norisring mit 1055 Kilogramm die schwersten Boliden im Feld bewegen zu müssen. Die aktuellen Audi und Mercedes müssen nur mit 1050 Kilogramm antreten. Dabei war schon am EuroSpeedway Lausitz zu erkennen, dass die 2008er Boliden einen Leistungssprung vollzogen haben und die Jahreswagen kaum eine Chance hatten, aus eigener Kraft in die Punkte zu fahren. "Es ist lächerlich, dass wir mit dem alten Auto derzeit am Schwersten sind", bringt Mike Rockenfeller gegenüber 'Motorsport-Total.com' die Situation auf den Punkt.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Die Jahreswagen von Audi werden am Norisring die schwersten Autos sein

Noch dazu kommt, dass die Audi-Jahreswagen ihrer Jahrgangs-Konkurrenz von Mercedes klar überlegen sind. Die Mercedes-Piloten müssten erst alle vier 2007er-Audis bezwingen, bevor sie sich Hoffnungen auf Punkte machen können. Eine frustrierende Situation für die Mercedes-Piloten und besonders für Gary Paffett, der 2005 noch den Titel geholt hatte und vergangene Saison zumindest noch einen Sieg holen konnte. "Wenn sie wollen, dass nur die 2008er in die Punkte kommen, dann sollen sie es so lassen", ärgerte sich Paffett nach dem Rennen in der Lausitz. "Wenn Kristensen kein Problem gehabt hätte, hätte kein 07er einen Punkt holen können. Dabei hat keiner von uns einen schlechten Job gemacht."#w1#

So ist auch die Entscheidung zu hinterfragen, ob es richtig, war die Jahreswagen und die 2006-Audi zusammenzufassen. Christijan Albers ist zwar schnell, aber es bleibt zu bezweifeln, dass er schaffen würde die 2007 Audi und/oder Mercedes komplett hinter sich zu lassen. Damit bleibt den Jahreswagen nichts anderes übrig als ihr Gewicht zu halten oder fünf Kilogramm drauf zu laden. Gewicht ausladen zu dürfen, scheint für die Jahreswagenpiloten ein Ding der Unmöglichkeit. Schon deshalb empfindet Albers das Grundgewicht seines 2006er Fahrzeuges als zu hoch: "Wir sollten leichter sein, das wäre reell und auch fair. Ich bin nicht langsam, aber der Abstand ist sehr groß."

"Ich hoffe, dass sie es bis zum nächsten Rennen ändern, ansonsten haben wir keine Chance." Alexandre Prémat

So konnte man förmlich die zugeladenen Kilos den Fahrern vom Herzen fallen hören, als sich Norbert Haug in der Pressekonferenz nach dem Rennen endlich auch dafür aussprach, sich das Gewichtsreglement doch zu Gemüte zu führen. Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hatte dies schon länger gefordert. "Ich hoffe, dass sie es bis zum nächsten Rennen ändern, ansonsten haben wir keine Chance", bestätigte Alexandre Prémat. "Das derzeitige Gewichtssystem ist ein Nachteil für uns im Vergleich zu den 08er Autos. Die sind im Qualifying und im Rennen sehr schnell."

Doch noch eine Frage bleibt offen: Warum sind die Mercedes-Jahreswagen den Audi unterlegen? So gehen den 2007er-Audis langsam die Gegner aus. Die 2008er-Boliden sind zur Zeit zu schnell und die 07er-Mercedes zu langsam. "Ich weiß nicht, warum wir einen so großen Abstand zu den Mercedes haben. Wir müssen im Moment mit uns selbst kämpfen", meinte Oliver Jarvis. Doch ob eine Gewichtsangleichung den Mercedes im Kampf der Jahreswagen weiterhilft, ist eher fraglich. Es scheint, als würde es den Teams und Fahrern von Audi einfach besser gelingen, das Maximum aus ihren Fahrzeugen herauszuholen.

Bei den Mercedes-Jahreswagen bildet Gary Paffett eindeutig die Speerspitze, an der sich die anderen Fahrer messen. Er war schon Meister in der DTM und bringt die meiste Erfahrung mit, allerdings ist ihm seine Frustration langsam anzumerken. Maro Engel und Ralf Schumacher sind erst seit dieser Saison dabei und müssen selbst noch lernen. Susie Stoddart und Mathias Lauda haben genug mit ihren Fahrzeugen zu tun. Audi hingegen kann mit Alexandre Premat, Mike Rockenfeller und Markus Winkelhock auf drei DTM-erfahrene Piloten zurückgreifen. Jarvis ist zwar neu, aber extrem schnell. Albers kann ebenfalls auf erfolgreiche DTM-Zeiten zurückblicken. Katherine Legge muss zwar noch viel lernen, fügt sich aber gut ins Team ein.

Zurzeit liegen die Audi damit klar im Vorteil. Man kann zu Gunsten der Spannung für Fans und Zuschauer nur hoffen, dass eine Gewichtsangleichung kommt und sie den Mercedes-Piloten auch genug Auftrieb gibt, um wieder in die Spitze vorstoßen zu können.

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24.-26. Mai

1. Qualifying Sa. 09:55 Uhr
1. Rennen Sa. 13:30 Uhr
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