• 18.05.2008 14:58

  • von Britta Weddige

Di Resta feiert ersten DTM-Sieg

Paul di Resta hat in der Lausitz einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg gefeiert - Timo Scheider und Mattias Ekström ebenfalls auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Im vierten Rennen seines zweiten DTM-Jahres hat Shooting-Star Paul di Resta seinen ersten DTM-Sieg geholt. Auf dem EuroSpeedway Lausitz holte der 22-Jährige Schotte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Di Resta zeigte eine souveräne Leistung und fuhr unter anderem eine ganze Reihe von Rundenrekorden. Im vergangenen Jahr fuhr di Resta in der Lausitz mikt dem Zweijahreswagen auf Rang zwei und übernahm die Gesamtführung. In diesem Jahr ging es auf dem Podium noch eine Stufe nach oben, für die Gesamtführung hat es aber noch nicht gereicht.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta holte in der Lausitz den ersten DTM-Sieg seiner Karriere

"Fantastisch, alles, was ich seit eineinhalb Jahren anstrebe, geht hier in Erfüllung. Danke an mein Team, sie haben wirklich hart gearbeitet", sagte di Resta der 'ARD'.#w1#

Hinter di Resta reihten sich drei neue Audi A4 DTM ein: Timo Scheider wurde Zweiter und führt damit weiter in der Gesamtwertung mit drei Punkten Vorsprung auf di Resta (26 zu 23), Mattias Ekström kam als Dritter auch noch auf das Podium. Martin Tomczyk belegte Rang vier. Dahinter folgten die übrigen drei HWA-Piloten: Mugello-Sieger Jamie Green wurde Fünfter. Bruno Spengler war einer der Pechvögel des Rennens: Weil es bei ihm zweimal Probleme beim Boxenstopp gab, verlor er vier Positionen und rutschte von seinem zweiten Startplatz ab auf Rang sechs. Bernd Schneider wurde Siebter, der letzte Punkterang ging an Alexandre Prémat im Audi-Jahreswagen.

Di Resta behauptet sich am Start

Am Start kam Polesitter di Resta gut weg, von hinten attackierte allerdings Spengler am Eingang in die erste Kurve. Di Resta musste weit nach außen ausweichen, konnte seine Führung aber behaupten und danach gleich leicht davonziehen. Einen Superstart legten auch Rockenfeller hin, der sich auf Rang sieben verbesserte und Mathias Lauda, der vom letzten Platz vorschnellte auf Rang zwölf. Ralf Schumacher, der auf Rang 13 gestartet war, verlor dagegen ein paar Positionen.

In der ersten Kurve blieb die große Kollision aus, allerdings gab es die eine oder andere Feindberührung. Ein Leidtragender war Markus Winkelhock, der in den ersten beiden Kurven mehrere Schläge auf das Hinterrad bekam. Kurz darauf touchierte Alexandre Prémat Tom Kristensen leicht von hinten und der Audi des Dänen kreiselte über die Strecke. Kristensen verlor danach seine Motorhaube, setzte sein Rennen aber als Letzter des Feldes fort.

Winkelhocks Reifen explodiert

In der dritten Runde musste Winkelhock Tribut zahlen für die Rammstöße, die er erhalten hatte: Beim Anbremsen am Ende der Start-Ziel-Geraden explodierte sein Hinterreifen, Winkelhock versuchte noch, das Auto abzufangen, rutschte aber in die Mauer und blieb quer auf der Strecke stehen. Das sorgte für eine Safetycar-Phase, die Kristensen nutzte, um sich in der Box eine neue Haube zu holen. Kristensen sollte später noch weitere Probleme bekommen, da sein Boxenfunk nicht funktionierte und so nicht kommuniziert werden konnte, wann er zu seinen Stopps kommt.

Nach der fünften Runde rückte das Safetycar wieder ein. Di Resta behielt auch beim Restart die Führung und brannte kurz darauf auch gleich einen neuen Rundenrekord nach dem anderen in den Asphalt. Weiter hinten arbeitete sich Bernd Schneider nach vorn. Zunächst überholte er Rockenfeller und holt sich Rang sieben, dann machte er Druck auf seinen HWA-Teamkollegen Jamie Green.

Drei Audi-Piloten überholen Spengler in der Box

In Runde 16 öffnete das Boxenstoppfenster, Spengler, Scheider, Green, Rockenfeller, Prémat, Paffett und Albers gingen zuerst an die Box. Und: Scheider schaffte es, in der Box an Spengler vorbeizugehen und Rang zwei zu übernehmen.

Eine Runde später ging Spitzenreiter di Resta an die Box, seine Crew legte einen guten Stopp hin und der Schotte konnte seine Führung sicher behalten. Spengler büßte dagegen noch zwei Plätze ein: Ekström und Tomczyk reihten sich nach ihren Stopps ebenfalls vor dem Kanadier als Dritter und Vierter wieder im Feld ein. Der Grund: Spenglers Stopp hatte ein paar Sekunden länger gedauert, da es Probleme mit einem Vorderrad gab.

Blaue Flagge für Jarvis

So lautete die Reihenfolge der Top 8 nach dem ersten Stopp: Di Resta, Scheider, Ekström, Tomczyk, Spengler, Green, Schneider und Rockenfeller. Di Resta hatte allerdings nicht ganz freie Fahrt, denn vor ihm lag lange noch Oliver Jarvis an der Spitze, der als Einziger noch nicht beim Stopp war. Jarvis bekam die blaue Flagge gezeigt, schien jedoch keine Anstalten zu machen, den Schotten vorbeizulassen. Der konnte sich erst nach einigen Kurven vorbeidrücken - Jarvis kassierte eine Verwarnung.

Wieder hakt es bei Spengler

Bruno Spengler

Bei Bruno Spengler gab es zweimal Probleme beim Boxenstopp Zoom

In Runde 21 eröffnete Green die Runde der zweiten Boxenstopps, zwei Runden später folgte Spengler, und wieder hakte das rechte Vorderrad. Die Folge: Spengler musste sich nach dem Stopp hinter Green einreihen, damit hatte er bei zwei Stopps vier Positionen verloren.

Generell hatte Mercedes eine deutlich andere Strategie gewählt als Audi: Auch Schneider kam früh zum zweiten Stopp, während bei Audi noch abgewartet wurde, zumindest bei den Neuwagenpiloten. Die Jahreswagenpiloten Rockenfeller und Prémat kamen ebenfalls recht früh und lieferten sich danach ein enges Duell mit Feindberührung.

In Runde 27 kam Scheider als Erster der Audi-Neuwagenpiloten an die Box, eine Runde später folgte Spitzenreiter di Resta, der als einziger HWA-Pilot dieselbe Strategie fuhr wie die Audi-Männer. Als Letzter der Führenden kam Tomczyk in Runde 31 an die Box.

Die Reihenfolge nach dem zweiten Stopp: Di Resta führte weiter vor Scheider, Ekström und Tomczyk. Green war neuer Fünfter, Spengler war zurückgefallen auf Rang sechs. Dahinter folgten Schneider und Prémat, der sich doch noch erfolgreich an Rockenfeller vorbeischieben konnte. Auch Jarvis hatte Rockenfeller überholt und war nun Neunter.

Bremsprobleme bei Stoddart

Danach galt es für die Piloten, die letzten 20 Runden noch heil zu überstehen. Susie Stoddart gelang das nicht. Sie musste ihren Mercedes-Jahreswagen in der Box abstellen, weil es Probleme mit der Bremse gegeben hatte.

Im hinteren Feld lieferten sich Mathias Lauda und Schumacher noch einen Fight um Rang 13 - es war eines von wenigen Duellen, die es in dem weitgehend ruhigen Rennen gab. Zudem wurde das Rennen dann doch wieder verkürzt. Erst wurde kurzfristig entschieden, statt 48 52 Runden zu fahren. Doch diese Distanz konnte in der vorgebenen Zeit nicht absolviert werden und so wurde das Rennen nach 1:15 Minuten abgewinkt.