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Warum hat niemand gewonnen? Erklärungen des DMSB...

Der Pressesprecher des DMSB erklärt die Entscheidungen, warum Mattias Ekström disqualifiziert wurde, Robert Wickens aber nicht nachrutschen darf

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Urteil des Berufungsgerichtes des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) hätte wohl keiner gerechnet. Die Richter bestätigten zwar die Disqualifikation von Audi-Pilot Mattias Ekström, allerdings bestimmten sie auch, dass Robert Wickens, der nachträglich zum Sieger erklärt worden war, das Rennen ebenfalls nicht gewonnen hat und auf dem zweiten Platz bleibt. Somit gibt es am Norisring keinen Sieger!

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström hatte keinen Vorteil, wurde aber dennoch aus der Wertung genommen Zoom

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass Ekström zwar nicht gegen das Mindestgewicht verstoßen hatte, dafür aber gegen die Parc-ferme-Regeln, was die Disqualifikation zur Folge hat. "Das ist die Standardstrafe, die vorgesehen ist, wenn es ein Parc-ferme-Vergehen gibt", erklärt DMSB-Pressesprecher Michael Kramp. Auch wenn Ekström durch die Wasserflasche, die in seinen Overall gekippt wurde, keinen Vorteil gezogen habe, bleibt es bei einem Verstoß der Regeln.

"Es gibt grundsätzlich ein Reglement, was es zu beachten gilt", erläutert Kramp weiter und zieht ein anderes Beispiel zurate: "Wenn sie im Fußball ein Foul begehen und der Ball geht danach ins Aus, dann kann man auch nicht sagen: 'Naja, es ist ja nichts passiert, der Ball ist sowieso im Aus.' Natürlich wird das Foul geahndet, und das ist hier auch so." Der Vorfall sei durch die TV-Bilder eindeutig zu belegen.

Argumente, man habe das nur Zwecks der Kühlung nach dem Rennen gemacht, ließ das Gericht nicht durchgehen. "Ich glaube, das Gericht ist da dem Menschenverstand gefolgt, dass es kein typischer Kühlungsort ist, jemandem Wasser in die Tasche zu gießen. Ich denke, das ist sehr offensichtlich, und das hat das Gericht genauso gesehen", so der Pressesprecher. Auch wenn diese Entscheidung wohl vielerorts noch nachvollzogen werden kann, so bleibt doch große Verwunderung über die Entscheidung, Wickens nicht aufrücken zu lassen.

Doch Kramp erklärt auch diese Entscheidung: "Man hat festgestellt, dass Fahrzeug und Fahrer in der Gesamtsumme das nötige Mindestgewicht hatten. Das heißt, es gab keinen Wettbewerbsvorteil. Und dieser Wettbewerbsvorteil ist im Normalfall das, was ausmacht, ob die nachfolgenden Teilnehmer aufrücken oder nicht. Das heißt, es gibt am Norisring keinen Sieger." Darüber gebe es keine zwei Meinungen. "Dass die anderen keinen Vorteil ziehen konnten, muss man sicherlich auch sehen, denn er (Ekström; Anm. d. Red.) hat auf der Strecke alles richtig gemacht und das Fahrzeug hat dem Reglement entsprochen."

Unterdessen meldete sich auch Hans Werner Aufrecht, der Vorstandsvorsitzende von Rechteinhaber ITR zu Wort: "Es ist gut, dass das Berufungsgericht des DMSB diesen Fall jetzt abgeschlossen hat und wir noch vor unserem Rennen am kommenden Wochenende auf dem Moskau Raceway geklärte Verhältnisse haben. Unsere volle Konzentration gilt jetzt wieder dem Sport und wir freuen uns auf unsere Premiere in Russland."