• 25.10.2008 21:31

  • von Stefanie Szlapka

Schützenhilfe aus dem Rückraum

Paul di Resta und Timo Scheider machen den Titel unter sich aus - Doch hinter den beiden stehen fünf Piloten und bieten Hilfe an

(Motorsport-Total.com) - Mattias Ekström auf der Pole-Position und die beiden Titelkandidaten Paul di Resta und Timo Scheider auf den Plätzen zwei und drei. Ekström bleibt nicht anderes übrig, als am Start möglichst vor Di Resta in die erste Kurve zu fahren, um seinem Markenkollegen zu helfen. Anders sieht es für die Ränge dahinter aus: Neben Scheider steht Jamie Green in der Startaufstellung, Reihe drei geht an Mercedes mit Bernd Schneider und Bruno Spengler, Reihe vier an Audi mit Martin Tomczyk und Tom Kristensen. Diese fünf haben zumindest am Start die Möglichkeit direkt einzugreifen.

Titel-Bild zur News: Bernd Schneider und Jamie Green

Bernd Schneider und Jamie Green können Di Resta zum Titel verhelfen.

Vor allem Green wird den Audianern Kopfzerbrechen bereiten. "Ich bin mit Platz vier sehr zufrieden, um ehrlich zu sein. Das ist gar keine schlechte Ausgangslage", freute sich der Brite. "Ich bin einen Platz hinter Scheider, das ist nicht allzu schlecht." Vor allem auf ihn muss Scheider achten und darauf, dass er nicht überholt wird. Doch Green rundert etwas zurück: "Es wäre toll, aber wir müssen mal abwarten, wie der Start läuft."#w1#

Doch Scheider hat noch zwei weitere Mercedes im Nacken, die sich zwischen ihn und Di Resta setzen könnten. Besonders Spengler will nach vorne, ob er dabei auch noch seinen Markenkollegen unterstützt, scheint eher zweitrangig. "Mein Ziel ist, alle vor mir zu überholen", gibt sich der Kanadier kämpferisch. "Ich will einen guten Start hinlegen, in den ersten zwei, drei Kurven ein paar Plätze gut machen und dann schauen wir weiter."

Immerhin steht der Mercedes-Pilot bisher ohne Sieg da und schaffte es auch nur zwei Mal auf Podium. Auf dem Hockenheimring soll sich das ändern. "Ich denke, ein Podium ist auf jeden Fall möglich. Das ist auch mein Ziel. Und wenn es noch besser läuft, dann werde ich mich noch mehr freuen. Aber mein erstes Ziel ist das Podium, denn wir hatten gestern einen guten Longrun."

"Ein Podium ist auf jeden Fall möglich." Bruno Spengler

Überraschend war das schlechte Abschneiden der beiden weiteren 2008er Audi - besonders von Martin Tomczyk, der sich in den Sessions zuvor als schnellster Audi-Mann präsentiert hatte. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Ich bin eigentlich nur zufrieden, dass Eki ganz vorn ist und dass Timo in Schlagdistanz mit Paul zusammensteht", ärgert sich der Rosenheimer. Zumal sich von Platz sieben schlecht Hilfestellung geben lässt. "Aber ich hätte ihm natürlich ein bisschen mehr Support geben wollen, indem ich auch weiter vorn stehe."

Das gilt auch für Tom Kristensen, der den Grund für das schlechte Abschneiden in unterschiedlichen Fahrzeugeinstellungen sieht. "Trotz des Grips in Q3 konnte ich nicht viel schneller fahren. Ich denke, dass unsere Dämpfer und Sturz etwas konservativ eingestellt waren", meinte der Däne. "Ich weiß, dass Eki da ein bisschen mehr gemacht hat und das hat ihm sehr gut geholfen. Bei Tomczyk und mir war das Gegenteil der Fall. Aber so ist es halt. Das sind Nuancen, aber die Nuancen haben es ausgemacht." Das sieht der Chef der beiden Wolfgang Ullrich anders: "Die beiden haben einfach die drei Sektorzeiten nicht zusammenbekommen."

"Ich denke, dass unsere Dämpfer und Sturz etwas konservativ eingestellt waren." Tom Kristensen

Kristensen will sich aus dem Zweikampf um den Titel lieber heraushalten. "Diese Meisterschaft machen Timo und Di Resta aus. Das ist für die DTM natürlich perfekt, wo die jetzt stehen. Die müssen ordentlich gegeneinander fahren. Es wäre gut, wenn die das allein untereinander ausmachen könnten. Aber das hat mit mir nicht viel zu tun, da wo ich stehe."

Auf jeden Fall wird der Start morgen zwar eine Vorentscheidung bringen - aber keine endgültige. "Morgen kommt es nicht nur darauf an schnell zu fahren, sondern auch perfekte Boxenstopps zu absolvieren und den Fahrer zum richtigen Zeitpunkt hereinzuholen", so Ullrich weiter. "Schließlich ist Motorsport ein Teamsport."