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WTCC in Budapest: Die Vorschau
'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf das fünfte Wochenende des Jahres und die Rennen in Budapest - Wieder volles Haus am Hungaroring?
(Motorsport-Total.com) - "Back-to-Back" in Osteuropa: Lediglich eine Woche nach dem Rennevent bei Pressburg gastiert die WTCC im nur rund 200 Kilometer entfernten Budapest. Schauplatz für die Sprintrennen von Ungarn ist auch in diesem Jahr der Hungaroring, der im vergangenen Jahr ein beeindruckendes Debüt in der WTCC gefeiert hatte. Über 75.000 Fans waren damals an die bekannte Rennstrecke geströmt.

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Die ungarischen Fans haben die WTCC 2011 rasch in ihr Herz geschlossen
Der 4,382 Kilometer lange Rennkurs im Nordosten der Hauptstadt Budapest weist im Vergleich zu anderen europäischen Strecken aber eine recht kurze Geschichte auf, denn die Bahn bei Mogyorod wurde erst 1986 offiziell eingeweiht. Damals wies der Hungaroring eine Länge von 4,014 Kilometer auf und beherbergte im gleichen Jahr den ersten Formel-1-Grand-Prix hinter dem "eisernen Vorhang".
1986: Der erste Grand Prix von Ungarn
Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet trug sich als Erster in die Siegerlisten von Ungarn ein, als er seinen Williams-Honda auf Rang eins ins Ziel bugsierte. Seither feierten zahlreiche Piloten dort ihren ersten Rennerfolg - zum Beispiel Damon Hill (1993), Fernando Alonso (2003) oder Jenson Button (2006). Kurios: Alle drei gelangten just jeweils drei Jahre danach zu WM-Ehren in der Formel 1.

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Die Formel 1 ist schon seit vielen Jahre in Ungarn am Start. Die Premiere war 1986 Zoom
Der Kurs selbst wurde während seines 25-jährigen Bestehens immer wieder umgebaut. 1989 nahm man 45 Meter heraus, um weitere Überholmöglichkeiten zu schaffen, 1997 wurde die Zielgerade etwas erneuert. 2003 fügten die Verantwortlichen an deren Ende einige zusätzliche Meter ein und veränderten Kurve 13, sodass der Hungaroring heute, bei 16 Kurven, insgesamt 4.382 Meter misst.
Die von Architekt Istvan Papp entworfene Strecke besticht durch eine rund 0,8 Kilometer lange Start-und-Zielgerade sowie viele enge Ecken, die dem Kurs den Spitznamen "Monaco ohne Mauern" eingebracht haben. Während die Rennen der Formel 1 meist recht statisch und Platzwechsel eine Seltenheit sind, passt die Tourenwagen-WM scheinbar perfekt zur ungarischen Rennstrecke.
2011: Ein WTCC-Einstand nach Maß
Davon konnten sich die vielen Zuschauer im vergangenen Jahr überzeugen. Für die WTCC war Budapest zwar eigentlich nur ein Ausweich-Rennen, weil Marrakesch nicht die nötigen Finanzmittel aufbringen konnte, doch der ungarische Schauplatz begeisterte auf Anhieb mit packenden Rennen und einer herausragenden Kulisse. Damit hatten selbst die lokalen Veranstalter nicht gerechnet.

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Norbert Michelisz fuhr 2011 vor seinem Heimpublikum. Über 75.000 Fans kamen. Zoom
Im Mittelpunkt des Interesses standen damals freilich Norbert Michelisz und das ungarische Zengö-Team. Und das Gespann sorgte mit einem Podestplatz prompt für frenetischen Jubel auf den Rängen. Ob das auch dieses Mal klappt? Erwartet wird zumindest ein ähnlich großer Zuschauerzuspruch. Und Michelisz zählt auf seine Anhänger: "Ich glaube, da wird wieder die Post abgehen", sagt der Ungar.
"Vom Gefühl her ist das Interesse jetzt nämlich noch viel größer als 2011. Ich vermute, wir werden eine ähnlich tolle Atmosphäre haben", meint Michelisz. Die Vorzeichen auf eine gute Leistung des Lokalmatadoren stehen ebenfalls prima: Vor Wochenfrist erzielte Michelisz mit seinem BMW 320 TC seine erste Pole-Position in der WTCC. Auch deshalb wurde er in dieser Woche schon gefeiert.
Demofahrten im Stadtzentrum von Budapest
Nur zwei Tage nach den Rennen in der Slowakei sausten Michelisz und einige Fahrerkollegen in ihren Rennwagen durch die Innenstadt von Budapest, um gemeinsam mit McLaren-Formel-1-Pilot Jenson Button die Werbetrommeln für die ungarischen WM-Veranstaltungen zu rühren. Mit Erfolg: 500.000 Fans säumten die Straßen der Landeshauptstadt und feierten ihre Helden den gesamten Tag lang.

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Demofahrten in Budapest: Tom Boardman und Pasquale di Sabatino im Einsatz Zoom
Die größten Erfolgsaussichten hat am Hungaroring aber wahrscheinlich nicht Michelisz, sondern das Chevrolet-Werksteam. Nach vier Veranstaltungen führen die WM-Titelverteidiger schließlich souverän in beiden Gesamtwertungen. Bei sieben Siegen aus bisher acht Rennen gehen Rob Huff, Alain Menu und Yvan Muller als klare Favoriten an den Start. Wirklich in Schlagdistanz ist derzeit niemand sonst.
Tom Coronel (ROAL) und Gabriele Tarquini (Lukoil), der am Slovakiaring seinen ersten Saisonsieg einfuhr und die Chevrolet-Serie kurz unterbrach, sind - neben Publikumsliebling Michelisz - wohl die einzigen Verfolger mit guten Aussichten auf eine vordere Platzierung. Vielleicht gelingt den Privatiers um Stefano D'Aste (Wiechers), Franz Engstler (Engstler) und Pepe Oriola (Tuenti) aber eine Überraschung.
Lada vor dem Comeback in der WTCC
Neben dem Chevrolet Cruze 1,6T gehen allerdings auch der BMW 320 TC und der SEAT Leon WTCC mit dem maximalen Kompensationsgewicht von +40 Kilogramm an den Start. Das schreit nicht gerade nach einer Trendwende an der Tabellenspitze. Immerhin werden einige alte Bekannte für einen neuen Farbtupfer im Starterfeld sorgen: Das russische Lada-Team kehrt mit einem neuen Automodell zurück.

© Ziegler/MST
Lada ist zurück in der WTCC: James Thompson pilotiert den Lada Granta Zoom
Der Lada Priora wurde zugunsten des Lada Granta in Rente geschickt, die Fahrerbesetzung blieb aber gleich. James Thompson, der Lada 2009 die ersten WM-Punkte bescherte, übernimmt auch dieses Mal die Arbeit hinter dem Lenkrad. Der britische WTCC-Routinier absolvierte erst dieser Tage den Testauftakt mit dem Priora, den er sowohl in Budapest als auch in Portimao pilotieren wird.
Von diesen beiden Einsätzen erhofft sich Lada eine Standortbestimmung. Ausgehend davon strebt die russische Mannschaft um Teamchef Viktor Schapowalow einen Werkseinsatz zur Saison 2013 an. Die Rennen in Budapest und Portimao stellen aber in erster Linie einen Härtetest dar: Der neue 1,6-Liter-Oreca-Turbomotor lief bisher hauptsächlich auf dem Prüfstand. Nun wird es also ernst für Lada.
Fakten zum Rennwochenende in Budapest (Ungarn)
Streckenlänge: 4,382 Kilometer
Renndistanz: Zwei Rennen zu je 12 Runden
Die Sieger in Budapest 2005-2011:
2005: nicht im Kalender
2006: nicht im Kalender
2007: nicht im Kalender
2008: nicht im Kalender
2009: nicht im Kalender
2010: nicht im Kalender
2011: Alain Menu (Chevrolet), Yvan Muller (Chevrolet)
Rekordsieger:
Alain Menu (1), Yvan Muller (1)
Chevrolet (2)
Rundenrekorde:
Qualifying: 1:56.546 Minuten - Alain Menu (Chevrolet, 2011)
Rennen: 1:57.552 Minuten - Norbert Michelisz (BMW, 2011)
Der Zeitplan in der Übersicht (MESZ):
Samstag, 5. Mai 2012
09:00-09:30 Uhr - 1. Freies Training
11:15-11:45 Uhr - 2. Freies Training
14:00-14:20 Uhr - Qualifikation Q1
14:25-14:35 Uhr - Qualifikation Q2
Sonntag, 6. Mai 2012
08:45-09:00 Uhr - Warmup
11:20-11:50 Uhr - Rennen 1
14:35-15:05 Uhr - Rennen 2

