WM-Spitzenreiter Huff mit erster Bestzeit in Monza
Chevrolet-Fahrer Rob Huff sicherte sich im turbulenten 1. Freien Training die Bestzeit - Franz Engstler und Norbert Michelisz landeten im Kiesbett
(Motorsport-Total.com) - Nicht etwa strahlender Sonnenschein begrüßte die 22 WTCC-Fahrer am Samstagmorgen, sondern ein bedeckter Himmel samt leicht feuchter Fahrbahn. Über Nacht hatte es in der Region um Mailand einige heftige Gewitter mit Regenschauern gegeben, sodass sich das Autodromo Nazional di Monza am frühen Morgen noch nicht in allerbester Verfassung präsentierte. Gleiches galt auch für die Piloten.

© Ziegler/MST
Fredy Barth und seine Rivalen warten auf den Beginn des ersten Trainings in Monza
Das 30-minütige 1. Freie Training der Tourenwagen-WM stand nämlich ganz im Zeichen vom Suchen und Finden des Limits auf der 5,793 Kilometer langen Rennstrecke. Zahlreiche Fahrer schossen dabei über das Ziel hinaus und ins Kiesbett. Franz Engstler (Engstler/11.) und Norbert Michelisz (Zengö/17.) rutschten in der schnellen Parabolica von der Bahn und gruben ihre Rennwagen im Schotter ein.
Beide mussten den Fahrbetrieb in Monza vorzeitig einstellen, während alle weiteren Zwischenfälle ohne Folgen blieben. Am meisten ereignete sich in den beiden Schikanen zu Beginn einer Runde. Gleich reihenweise bemühten die Piloten am Ende der Zielgeraden den Notausgang, auch in der Variante della Roggia wurde mehr als nur leicht geräubert. Haarig wurde es aber auch anderswo.
Huff setzt sich an die Spitze des Klassements
Alain Menu (Chevrolet/7.) legte in der ersten Lesmo-Kurve einen wilden Drift auf die italienische Rennbahn, Yvan Muller (Chevrolet/3.) kam in der schnellen Ascari-Schikane mehr als quer. Die beiden WM-Routiniers setzten ihre Fahrt allerdings problemlos fort, während ihre Konkurrenten nach Sprungeinlagen über den Randsteinen meist sofort Tempo herausnahmen und sich neu sammelten.
Die Liste der Verbremser auf der stellenweise noch leicht feuchten Strecke ist lang und umfasst beinahe die komplette Starterliste. Mit am meisten Dreher leistete sich indes WTCC-Neuling Marchy Lee (KK/10.), der gleich zweimal gegen die Fahrtrichtung zum Stehen kam, seinen BMW 320 TC aber zurück auf Kurs manövrieren konnte. An die Spitzenzeiten kam der Chinese allerdings nicht heran.
Diese wurde in eindrucksvoller Art und Weise von Rob Huff (Chevrolet) markiert. Der aktuelle WM-Spitzenreiter benötigte 2:00.183 Minuten für seinen besten Umlauf in Monza und sicherte sich den ersten Platz. Damit blieb der britische Rennfahrer jedoch etwa eine halbe Sekunde hinter dem Wert zurück, den Teamkollege und Titelverteidiger Muller bei den Tests am Donnerstag erzielt hatte.
Dahlgren und Polestar nicht in den Top 10
Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) klassierte sich im 1. Freien Training auf Position zwei und handelte sich 0,109 Sekunden Rückstand auf Huff ein. 0,335 Sekunden hinter dem Führenden landete Muller auf Rang drei. Kristian Poulsen (Engstler/+ 0,397) belegte als bester Privatier die vierte Position, Tiago Monteiro (Sunred/+ 0,729), Tom Coronel (ROAL/+ 0,785) und Menu (+ 0,926) folgten dahinter.
Die Top 10 der ersten Session des Wochenendes komplettierten Mehdi Bennani (Proteam/+ 1,075), Darryl O'Young (Bamboo/+ 1,175) und Lee (+ 1,508) vor Engstler, der allerdings rund die Hälfte der Einheit verpasst hatte. Robert Dahlgren (Polestar) kam im Volvo C30 nicht über eine Rundenzeit von 2:04.348 Minuten hinaus und belegte unterm Strich nur den 19. Platz unter 22 teilnehmenden Piloten.
Im Hinterfeld fanden sich auch die weiteren deutschsprachigen Fahrer wieder: Michelisz wurde nach seinem Ausritt auf Rang 17 gewertet, Fredy Barth (SEAT-Swiss) klassierte sich knapp dahinter auf Position 18. Urs Sonderegger (Wiechers) büßte fast genau zwei Sekunden auf seinen schweizer Landsmann ein und erreichte Platz 20, Saisondebütant Ibrahim Okyay (Borusan Otomotiv) wurde 21.

