Wiechers in Porto "voll und ganz bei der Musik dabei"
Stefano D'Aste bescherte dem Wiechers-Team beim Jubiläumswochenende der WTCC einen Doppelsieg und 22 wichtige Punkte für die Privatierwertung
(Motorsport-Total.com) - Stadtkurse sind ihre Welt: Stefano D'Aste und sein BMW 320si kamen auf dem schwierigen Circuito da Boavista hervorragend zurecht und mussten sich lediglich in der Qualifikation einem Konkurrenten aus der Independents' Trophy beugen. Während SEAT-Fahrer Tom Coronel in der Startaufstellung vorne lag, holte sich D'Aste die Klassensiege in den beiden Sprintrennen von Porto und machte in der Gesamtwertung einiges an Boden gut. Beinahe wäre der Italiener auch noch in die WM-Punkte gefahren.

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Das deutsche Wiechers-Team erlebte in Portugal ein erfolgreiches Wochenende
"Ich würde sagen, dass wir ein fast perfektes Wochenende hatten", fasste Wiechers-Teammanager Dominik Greiner seine Eindrücke gegenüber 'Motorsport-Total.com' zusammen. "Leider hat uns Tom in der letzten Runde des Qualifyings die Pole-Position noch abgenommen. Ein paar WM-Zähler wären zudem auch sehr schön gewesen. Aber unterm Strich können wir mit diesem Wochenende mehr als zufrieden sein - und einen Jubiläumssieg holt man ja schließlich auch nicht alle Tage!"#w1#
Zwei Wiechers-Siege beim WTCC-Jubiläum
Pilot D'Aste war nach den beiden Sprintrennen von Portugal ebenfalls begeistert von seiner Leistung: "Das war bislang unser bestes Wochenende in dieser Saison", gab der italienische Rennfahrer in der Pressekonferenz zu Protokoll, nachdem er gerade die WM-Läufe 99 und 100 seit 2005 für sich entschieden hatte. "Ich habe in den vergangenen Rennen durch Pech sehr viele Punkte verloren. Die Meisterschaft ist allerdings noch lang und ich werde weiterhin versuchen, zu gewinnen."

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Stefano D'Aste freute sich diebisch über den Sieg im Jubiläumsrennen der WTCC Zoom
Dass er das Siegen nicht verlernt hat, bewies D'Aste schon in Valencia. In Porto machte er seinem Ruf als Spezialist für Stadtkurse aber wieder einmal alle Ehre. "Bereits 2007 war Stefano dort sehr stark", meinte Wiechers' Technischer Direktor Thomas Schiemann und fügte an: "Stefano war am gesamten Wochenende voll und ganz bei der Musik dabei und konnte stets die Rundenzeiten der Werksteams mitgehen. In beiden Rennen holte D'Aste zudem die schnellste Rennrunde bei den Privatiers."
Letztere Bemerkung ist nicht unwichtig, schließlich erhalten die Piloten der Independents' Trophy seit 2009 einen Bonuspunkt für die Pole-Position und die schnellste Rennrunde. So konnte D'Aste in Portugal gleich 22 Zähler auf einmal für sich verbuchen und seinen direkten Konkurrenten Coronel in die Schranken verweisen. Die beiden früheren Trophy-Champions lieferten sich auf dem engen Kurs aber einen heißen Tanz. Schiemann: "Wie erwartet, war Tom in Porto unser härtester Gegner."
D'Aste in Portugal souveräner Doppelsieger
"Ich muss ihm allerdings ein Kompliment aussprechen, denn Tom ist wie immer fair gefahren und hat sich dementsprechenden sportlich mit Stefano duelliert" - und das von der Testsession am Freitag bis hin zur Schlussrunde des zweiten Sprintrennens am Sonntag. Dazwischen sorgten die anderen Piloten im Starterfeld allerdings für reichlich Kleinholz. Schon am Start zum ersten Lauf hatten Jaap van Lagen (Lada) und Sergio Hernández (BMW) einen schweren Unfall, dem ein Massencrash folgte.

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Stefano D'Aste ließ im zweiten Rennen in Porto sogar Alessandro Zanardi hinter sich Zoom
So waren die Gelben und Roten Flaggen der Streckenposten an diesem Wochenende besonders oft im Bild zu sehen. "Ich glaube, so viele Safety-Car-Phasen und Neustarts gab es an einem Rennwochenende noch nie", sagte Teammanager Greiner rückblickend. "Zum Glück war Stefano in keinen Crash verwickelt. Er konnte allen Unfallstellen geschickt ausweichen" - angesichts der vielen Zwischenfälle keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Endlich lief es also einmal für D'Aste.
"Das zweite Rennen war schwierig, denn mit den ganzen Restarts hat es sich beinahe wie drei Läufe angefühlt", schilderte der 35-Jährige seine Sicht der Dinge vom 100. Rennen in der Geschichte der WTCC seit 2005. "Letztendlich war aber alles okay und ich bin überaus glücklich", meinte D'Aste abschließend. Mit 72 Punkten belegt der frühere Privatier-Titelträger derzeit den vierten Tabellenrang. Das deutsche Wiechers-Privatteam rangiert nach Portugal auf dem vierten Platz in der Teamwertung.
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