• 18.09.2012 15:29

  • von Stefan Ziegler

Wie die WTCC Nordamerika erobern will

Action, Überholmanöver und Lackaustausch: Mit diesem einfachen Rezept möchte die WTCC die US-amerikanischen Rennfans auf Anhieb begeistern

(Motorsport-Total.com) - Wie gewinnt man die Fans in einem Land für sich, in dem alles außer NASCAR eine motorsportliche Randerscheinung ist? Mit dieser Frage beschäftigt sich die WTCC vor ihrem ersten Rennauftritt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mindestens drei Jahre lang wird die Meisterschaft auf dem Sonoma-Raceway antreten. Und das Ziel ist natürlich, die WTCC möglichst rasch in Nordamerika zu etablieren.

Titel-Bild zur News: USA-Flagge

Unterm Sternenbanner: Die WTCC fährt am Wochenende erstmals in den USA

Ob das gelingt? Ex-Champion Gabriele Tarquini (Lukoil-SEAT) zeigt sich zuversichtlich: "In den USA ist alles auf eine gute Show getrimmt. Das bieten unsere Rennen normalerweise auch", meint er. "Es wird reichlich überholt und manchmal gibt es auch einige Unfälle. Außerdem brauchen wir kein Safety-Car, um eine künstliche Spannung aufzubauen. Bei uns geht es auch so sehr eng zu", sagt Tarquini.

Tom Chilton (Aon-Ford) stimmt zu. Auch er glaubt, dass die WTCC ganz nach dem Geschmack der US-amerikanischen Zuschauer sein dürfte. "Ich denke, die Fans werden viel Spaß haben, denn unsere Rennen sind sehr eng", erklärt Chilton. "Und im Vergleich zu den NASCAR-Autos, die mehr Leistung haben und auch mehr Lärm machen, sind unsere Fahrzeuge in den Kurven etwas schneller."


Fotos: Die Helme der WTCC-Fahrer


"Es kommt vor, dass wir zu dritt oder viert nebeneinander kämpfen. Da fliegen dann schon einmal Rückspiegel und Türgriffe. Ich glaube, das wird die Fans gut unterhalten", meint der Brite. Und Tiago Monteiro (Tuenti-SEAT) sieht noch eine weitere Chance: "Wir absolvieren Sprintrennen. Das heißt: Du attackierst von Anfang an und bis zum Ende. Deshalb sind unsere Rennen überaus actionreich."

Überholmanöver seien keine Seltenheit, sondern stünden vielmehr auf der Tagesordnung. "Es gibt auch viele Berührungen. Das liegt ganz einfach daran, dass wir keine Zeit zu verlieren haben", sagt Monteiro. "Du musst von Anfang an einhundert Prozent geben." Und das gilt natürlich auch für die WTCC, denn der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste. Man darf also sehr gespannt sein.