• 04.10.2008 15:48

  • von Stefan Ziegler

Vierfach-Pole für SEAT in Monza!

Dominanz pur: Yvan Muller steht für den ersten WTCC-Lauf in Monza auf der Pole-Position und wird von drei Markenkollegen flankiert

(Motorsport-Total.com) - SEAT hat das Highspeed-Heft fest in der Diesel-Hand und dominierte das Qualifying auf dem 'Autodromo di Monza' beinahe nach Belieben. Mit der schnellsten Zeit des gesamten Wochenendes setzte sich abschließend WM-Leader Yvan Muller durch und wurde auf der Zielgeraden des abschließenden Zeittrainings von seinen Teamkollegen Gabriele Tarquini und Jordi Gené flankiert. So saßen am Ende vier SEAT-Piloten in der Pressekonferenz - Pierre-Yves Corthals war am Ende bester Privatier.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller vor Jordi Gené

Yvan Muller untermauerte in Monza seine Titelambitionen mit der Pole-Position

Kaum war die Ampel - erneut leicht verspätet - auf Grün umgesprungen, da breschten auch schon die BMW Piloten der Reihe nach die Boxengasse entlang und auf die Strecke. Chevrolet zog mit, nur die SEAT-Armada kratzte das Geschehen in der Pitlane recht wenig. Die Spanier warteten geduldig, bis sich das Feld auf die Reise gemacht hatte und starteten ihren Konvoi erst mit etwa einer Minute Rückstand.#w1#

Muller mit früher Bestzeit

Somit waren die Konkurrenten zumindest räumlich auf der Strecke getrennt, was allerdings nicht sehr lange vorhalten sollte. Im ersten Run hatten die BMW Fahrer nichts zu melden und so setzte sich erst Neuzugang Yukinori Taniguchi im Honda Accord an die Spitze, ehe Yvan Muller (SEAT) die erste Richtzeit des Nachmittags lieferte. Der Franzose kam nach 2:00.513 Minuten wieder über die Ziellinie und belegte damit P1.

Den Platz an der Sonne machte ihm allerdings umgehend Gabriele Tarquini streitig, der sich in 2:00.114 Minuten und der bis dato schnellsten Zeit des Wochenendes ganz nach vorne geschoben hatte. Zur Halbzeit der Session kristallisierte sich langsam heraus, dass die SEAT-Fahrer wohl die Topfavoriten auf die Pole-Position sein würden. Chevrolet hielt mit Alain Menu und Rob Huff aber sehr gut mit.

Alle Marken, die mit mehr als einem Auto im Wettbewerb waren, beteiligten sich nun am munteren Windschattenfahren in Monza. Jörg Müller zog BMW Kollege Augusto Farfus um den Kurs, Félix Porteiro spannte sich vor Lokalmatador Alessandro Zanardi und ständig wurden die Positionen getauscht. Zu Zwischenfällen kam es dabei aber nicht - man hatte im zweiten Freien Training schließlich ausgiebig geprobt.

SEAT dominiert die Qualifikation

Einzig Lada-Pilot Kirill Ladygin hatte seine liebe Not mit der Rennstrecke und landete schon auf seiner ersten Runde im Kiesbett. Zwölf Minuten vor Schluss sollte schließlich die 120-Sekunden-Marke fallen. Im Dreierpack schoben sich die drei in der WM-Wertung führenden SEAT-Mannen Muller, Tarquini und Rickard Rydell nach vorne - just in der Reihenfolge des WM-Standes. Die neue Bestzeit lautete nun: 1:59.688 Minuten.


Fotos: WTCC in Monza


Sieben Minuten vor der Zielflagge hatte Wiechers-Gaststarter Kristian Poulsen noch keine einzige Runde gedreht und lag gemeinsam mit Pechvogel Ladygin am Ende des Feldes. Vorne rüstete man indes zur letzten Qualifikations-Offensive. Wieder rollte der BMW Express um den Kurs und wieder war nicht mehr drin als knappe Top-10-Platzierungen. Mit der Entscheidung um die Pole-Position sollte zumindest BMW nichts zu schaffen haben.

An der Spitze sorgte SEAT für Klarheit und platzierte Muller, Tarquini, Rydell und Jordi Gené in den provisorischen ersten beiden Startreihen. Dann kam noch einmal Leben in die Monza-Bude, denn jetzt wollten alle Fahrer noch einmal eine schnelle Zeit setzen. Die ursprünglichen Formationen waren plötzlich egal, wild durchgemischt ging's durch den Wald und die Schikanen und überall wurde hektisch gefunkt - die Entscheidung im Königlichen Park von Monza nahte!

Vierfach-Pole für SEAT

Während Tiago Monteiro alle Chancen im Kiesbett der 'Parabolica' vergrub, landeten Muller und Tarquini jeweils einen Volltreffer: 1:59.213 Minuten für den WM-Führenden, 1:59.257 Minuten für seinen ersten Verfolger. Gené schnappte sich noch Teamkollege Rydell und Farfus setzte mit P5 wenigstens einen kleinen BMW Glanzpunkt. Vier SEAT-Diesel an der Spitze - eine sehr deutliche Demonstration der Iberer.

Dahinter klassierten sich Nicola Larini (Chevrolet) sowie Menu. Priaulx wurde Achter und hat damit möglicherweise das große Los für Lauf zwei gezogen. Huff belegte abschließend P9, Monteiro beschloss die Top 10, die in Monza deutlich in SEAT-Hand lag - aber auch alle drei Werks-Chevrolet enthielt. Von den großen Drei hatte lediglich BMW einige Abstriche machen müssen, konnte aber immerhin einen Wagen direkt hinter die SEAT setzen.

Honda-Pilot James Thompson kam nicht über Platz 13 hinaus und lag damit am Ende der 30-minütigen Session vor Zanardi und Müller. Bester Privatier war wieder einmal Pierre-Yves Corthals auf P11, Sergio Hernández erreichte Rang 16 und Stefano D'Aste wurde 17. Franz Engstler hielt sich mit P18 alle Privatier-Chancen auf ein Podium offen, Manabu Orido (Chevrolet) war bester Debütant auf Platz 20.