• 13.04.2012 19:09

  • von Stefan Ziegler

Viele Stadtkurs-Debütanten in Marrakesch

Beim Marokko-Event der WTCC bestreiten einige Piloten zum ersten Mal überhaupt ein Stadtrennen: Die Motivation und die Vorfreude sind gewaltig

(Motorsport-Total.com) - Stadtkurse sind etwas Besonderes. Während die meisten "normalen" Rennstrecken Fehler verzeihen, indem sie mit Auslaufzonen und Kiesbetten ausgestattet sind, gibt es bei den Veranstaltungen auf sonst öffentlichen Straßen meist keinen Raum für Fehler. In Marrakesch ist das nicht anders, denn der Circuit Moulay el Hassan ist ein solcher Stadtkurs. 2012 geben dort einige Fahrer ihr Stadtkursdebüt.

Titel-Bild zur News: Trackwalk in Marrakesch

James Nash und Tom Chilton bei ihrem Trackwalk auf dem Marrakesch-Stadtkurs

Zum Beispiel Alberto Cerqui (ROAL), der - wie einige seiner Kollegen - noch dazu seine erste Saison in der WTCC bestreitet. "Ich bin noch nie auf einem Stadtkurs angetreten und kann es kaum erwarten", sagt der junge Italiener und merkt an: "Zur Vorbereitung studierte ich das Streckenlayout und sah mir auch ein paar Videos aus den Vorjahren an." Beim Test reichte es damit zu Platz 15.

Damit will sich Cerqui aber eigentlich nicht zufrieden geben: "Überholen wird schwierig, daher ist es wichtig, den Sprung in Q2 zu schaffen. Es geht sehr eng zu", meint der BMW-Pilot. Das sieht auch Chevrolet-Fahrer Alex MacDowall (Bamboo) nicht anders: "Unser Auto sollte hier besser funktionieren als zuletzt, daher sollten wir eine Chance auf die Top 12 haben. Das wäre wichtig", sagt MacDowall.

Dass er erstmals in Marrakesch fahre, bereite ihm keine Sorgen. Im Gegenteil. "Ich bin da ganz zuversichtlich, auch wenn eine weitere neue Herausforderung vor mir liegt", meint der Brite. "Mir macht das großen Spaß." Freude am Fahren hat auch Ford-Pilot James Nash (Aon), dessen Teamkollege in der 30-minütigen Testsession von Marrakesch auf den zweiten Platz nach vorn fuhr.


Fotos: WTCC in Marrakesch


Von dergleichen Qualifikations- oder Rennergebnissen ist man bei Aon aber noch etwas entfernt. Nash schätzt die Situation ein: "Das Primärziel ist, das Auto in die Top 12 zu stellen. In den Rennen will man natürlich immer Punkte holen, doch wir konzentrieren uns erst einmal auf die Entwicklung des Autos. Es ist ein weiterer Test für uns. Nach den Trainings sehen wir dann, was drin ist für uns."

Für zusätzliche Schwierigkeiten könnte an diesem Wochenende auf jeden Fall noch das Wetter sorgen: Zum Sonntag werden neue Regenwolken in Marrakesch erwartet. Möglicherweise steht den Piloten beim afrikanischen WM-Gastspiel überraschend ein Regenrennen ins Haus. Die Stadtkurs-Neulinge um Cerqui, MacDowall und Nash hätten sich gewiss ein einfacheres Debüt gewünscht.