• 22.07.2010 18:58

  • von Stefan Ziegler

Tim Coronel: Der Einstand bei Engstler ist geglückt

Trotz eines schweren Autos und einigen Problemen fuhr Tim Coronel für das Engstler-Team in die Punkte - Weitere Einsätze für den Niederländer?

(Motorsport-Total.com) - Manchmal kommt die große Chance über Nacht: Weil Stammfahrer Andrei Romanov für die beiden Rennen in Brands Hatch kurzfristig nicht zur Verfügung stand, musste Kurt Treml einen Ersatzpiloten auftreiben. Fündig wurde der Teammanager des Engstler-Rennstalls aber schnell, denn Tim Coronel erklärte sich spontan bereit, den zweiten BMW 320si neben Teameigner Franz Engstler zu fahren.

Titel-Bild zur News: Tim Coronel

Tim Coronel war in Brands Hatch erstmals für den Engstler-Rennstall im Einsatz

Das Wochenende begann allerdings alles andere als einfach für den Niederländer, der am Samstag wahrscheinlich mehr Zeit an der Box als auf der Strecke verbrachte - die Technik verhinderte einen geordneten Trainingsbetrieb für das Auto mit der Startnummer 42. In den beiden Rennen am Sonntag schlug sich Tim Coronel allerdings beachtlich, holte sich vier Punkte und bekam reichlich Lob.#w1#

Tim Coronel schlägt sich sehr gut

"Tim hat seinen ersten Einsatz für unser Team für alle Beteiligten zufriedenstellend gemeistert", findet Teammanager Treml. "Er ist bereits im vergangenen Jahr als Gastfahrer in der WTCC angetreten und sein Zwillingsbruder fährt als Stammpilot in dieser Serie. Mit dem hohen Niveau der Tourenwagen-WM ist Tim also bestens vertraut", so Treml. "Tim hat das schwere Auto bestens in Szene gesetzt."

"Wir mussten mit 1.223 Kilogramm Gewicht antreten. Mehr war mit diesem 'Panzer' beim besten Willen nicht drin", hält der Engstler-Teammanager fest. Im Gegensatz zu Stallgefährte Engstler musste Tim Coronel auf die "neue" Variante des BMW 320si zurückgreifen und befand sich damit klar im Hintertreffen. Dennoch hat Tim Coronel bereits halb so viele Zähler wie Romanov auf dem Konto.

"Mehr war mit diesem 'Panzer' beim besten Willen nicht drin." Kurt Treml

Könnte es also in absehbarer Zeit wieder zu einem Renneinsatz des niederländischen Piloten beim Engstler-Team kommen? Treml will ein solches Szenario gegenüber 'Motorsport-Total.com' nicht ausschließen: "Vielleicht gibt es wieder eine Möglichkeit. Ich bin mit beiden Coronels befreundet und wir haben lange versucht, ein Paket für die WTCC zu schnüren", hält der Engstler-Teammanager fest.


Fotos: Engstler, WTCC in Brands Hatch


Das Pech weicht Engstler nicht von der Seite

Für das Gastspiel in Brünn kehrt Romanov allerdings hinter das Lenkrad seines BMW Fahrzeugs zurück, während Tim Coronel wieder seinen Aufgaben im SEAT-Eurocup nachgeht. Tom Coronel reagiert indes begeistert auf den kurzzeitigen Aufstieg seines Zwillingsbruders: "Das zeigt wieder einmal, wie sich manchmal spontan eine tolle Möglichkeit ergibt", sagt der "fliegende Holländer".

Ziemlich abrupt veränderte sich in Brands Hatch auch das Kräfteverhältnis in der WTCC, denn Engstler wusste die Geschwindigkeit seines "alten" BMW 320si hervorragend umzusetzen. "In Q1 lagen wir nur 0,1 Sekunden hinter Turkington. Das sagt eigentlich alles", meint Treml und fügt rückblickend hinzu: "Wir waren in Großbritannien wieder dazu in der Lage, Rennen zu gewinnen."

"Wir waren in Großbritannien wieder dazu in der Lage, Rennen zu gewinnen." Kurt Treml

Doch soweit sollte es nicht kommen, weil Turkington in den beiden WM-Läufen deutlich die Nase vorne hatte. Zumindest im zweiten Rennen "wäre mehr möglich gewesen", wie Treml abschließend betont. "Franz lag schon auf Gesamtposition neun, als er von Bennani umgedreht wurde." Dieses Manöver kostete Engstler vier Plätze, einige Privatierzähler und vermutlich auch WM-Punkte...