• 30.05.2009 17:57

  • von Stefan Ziegler

Tarquini zockt sich zur Pole

SEAT-Pilot Gabriele Tarquini hat in der Qualifikation von Valencia gezockt und konnte seine Trumpfkarten im entscheidenden Moment geschickt ausspielen

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit 2007 steht Gabriele Tarquini in einem ersten Sprintrennen zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) wieder auf der Pole-Position. Der italienische Rennfahrer sicherte sich den ersten Startplatz in einem wahren Herzschlagfinale und raste auf dem Circuit Ricardo Tormo buchstäblich erst in letzter Sekunde über die Ziellinie. Damit verdrängte Tarquini seinen WM-Rivalen und SEAT-Teamkollegen Yvan Muller und verwies den Franzosen gerade noch auf Rang zwei.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller, Gabriele Tarquini, Tiago Monteiro

"Wie hast du denn das bloß gemacht...?" - Gabriele Tarquini war bester SEAT-Pilot

Gegenüber 'Eurosport' gab sich Tarquini erleichtert. "Das ist wirklich schon eine halbe Ewigkeit her", sagte der 47-Jährige im Hinblick auf seine bis dato letzte Pole-Position in der WTCC und fügte mit einem schelmischen Grinsen an: "Alte Haudegen wie ich brauchen nun einmal eine lange Aufwärmphase" - im Falle von Tarquini dauerte diese Durststrecke gar 19 Rennwochenenden an: Die nun vorletzte Pole holte der SEAT-Fahrer 2007 in Oschersleben.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Valencia


Doch das ist schon längst Schnee von gestern, genau wie die bisherigen Veranstaltungen in dieser Saison. Tarquini: "Nach vier Saisonwochenenden konnte ich nun endlich meine erste Pole-Position erreichen. Ich bin sehr froh darüber, denn in Q1 war ich wirklich furchtbar langsam unterwegs", erinnerte der frühere Formel-1-Pilot an seinen knappen Einzug in Q2 - dank P8 war Tarquini auch in der zweiten Teilsession startberechtigt.

Doch für die vermeintliche Schleichfahrt des Vizeweltmeisters von 2008 gab es einen guten Grund: Er schonte seine Pneus für ein furioses Finale. "Ich hatte mir einen Reifensatz für Q2 aufgespart", berichtete Tarquini unmittelbar nach seiner entscheidenden Runde. "Der war für die letzte Attacke in den Schlussminuten gedacht. Da konnte ich noch einmal eine sehr gute Runde fahren, die keinerlei Fehler aufwies."

Dabei hätte diese Taktik auch gut und gerne ins Auge gehen können, denn in Q1 sah es zunächst nicht immer danach aus, als könnte Tarquini den Sprung unter die Top 10 ohne Weiteres schaffen. "Man muss aber auch sagen, dass es heute nicht einfach war dort draußen", ergänzte der 47-Jährige abschließend. "Die Strecke bot nicht allzu viel Grip und der Belag war sehr rutschig. Da ist dann schnell ein kleiner Ausrutscher passiert."