Salzburg sieht blau: Huff hält Muller im Schach

Nächster Dreifach-Sieg für Chevrolet: Rob Huff hält dem Druck von Yvan Muller stand und gewinnt am Salzburgring - Menu auf drei - Ford in den Punkten

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal haben die Chevrolet-Werksfahrer den Sieg im ersten Rennen des Wochenendes unter sich ausgemacht, doch für Rob Huff war sein zweiter Saisonsieg ein hartes Stück Arbeit. Der Brite musste sich mehreren Angriffen seines Teamkollegen Yvan Muller erwehren, ließ sich aber auch durch eine Safteycar-Phase nicht aus dem Konzept bringen und ist somit der erste Sieger eines WTCC-Laufes am Salzburgring. Alain Menu komplettiere den Dreifach-Sieg der "Blue Boys."

Titel-Bild zur News: Robert Huff

Robert Huff gelang am Salzburgring ein Start-Ziel-Sieg

"Das war harte Arbeit. Der Windschatten ist hier so wichtig, wenn du vorne fährst, bist du bestimmt 10 bis 12 km/h langsamer. Ihn die ganze Zeit hinter mir zu halten, war nicht einfach, umso mehr freue ich mich", so Huff nach dem Rennen. "Ich habe alles versucht, um an Rob vorbeizukommen, musste aber gleichzeitig die Augen im Rückspiegel haben", erklärt sein Teamkollege Muller, der Menu jedoch keine Gelegenheit zu einem Angriff gab. "Es war interessant, Yvan bei seinen Angriffen auf Rob zu beobachten", sagt der Schweizer, dem beim Kampf um den Sieg nur die Zuschauerrolle einnahm.


Die Rennen am Salzburgring

Gabriele Tarquini (Lukoil) und Tiago Monteiro (Tuenti) auf den Plätzen fünf und sechs waren die ersten Verfolger der Chevys, auf Rang sechs folgt mit Alex MacDowall (Bamboo) ein weiterer Cruze. Der Brite gewann damit die Privatfahrer-Wertung. James Nash (Aon) gewann als Zehnter für Ford einen WM-Punkt. Franz Engstler (Engstler) fuhr von Startplatz 17 auf Rang elf, sein Teamkollege Charles Ng kam auf Rang 14 ins Ziel. Stefano D'Aste (Wiechers) schied nach einer Kollision mit Darryl O'Young (Special Tuning) aus.

Beim Start geht alles glatt

Gespannt blickten die Zuschauer nach dem Start auf die enge erste Schikane, doch die 21 Piloten kamen ohne größere Probleme durch die Rechts-Links-Kombination. Lediglich Pepe Oriola (Tuenti) und Norbert Michelisz (Zengö) verpassten den Bremspunkt und mussten in den Notausgang ausweichen. An der Spitze wurden sich die Chevy-Piloten über die Vorfahrt einig, Huff blieb vor Muller und Menu, dahinter folgten die SEAT-Fahrer Tarquini und Monteiro.


Fotos: WTCC in Salzburg


Im Mittelfeld war Pasquale di Sabatino (Bamboo) so früh auf dem Gas, dass er kurzzeitig auf den Grünstreifen ausweichen musste, um einen Auffahrunfall zu vermeiden. Die Folge war eine Durchfahrtsstrafe wegen eines Frühstarts. Gegen Ende der ersten Runde geriet Alberto Cerqui (ROAL) in der Kurvenkombination vor der Start- und Zielgeraden mit einem Ford aneinander und musste mit einem Reifenschaden die Box ansteuern.

An der Spitze setzten sich die drei Chevrolet-Piloten schnell von ihren Verfolgern ab. In der dritten Runde wagte Muller einen ersten Angriff auf Huff, den dieser jedoch abweherte. Eine Runde später bot sich dem amtierenden Weltmeister die nächste Gelegenheit, als Huff in der Fahrerlagerkurve weit nach außen getragen wurde. Doch erneut behielt der Brite im Teamduell die Oberhand.

O'Young sorgt für Safetycar-Einsatz

In der fünften Runde sorgte dann O'Young für Aufregung. Der SEAT-Pilot verbremste sich vor der ersten Schikane und touchierte beim Weg in den Notausgang D'Aste. O'Young setzte seien Fahrt zunächst fort, die wenige Meter später in der Nocksteinkehre dann jedoch endgültig beendet wurde. Nach einer weiteren Kollision mit Gabor Weber (Zengö) steckte sein Auto tief im Kiesbett. Während Weber das Rennen fortsetzen konnte, steuerte D'Aste seinen Wiechers-BMW in die Box und schied vorzeitig aus.

Da sich die Bergung des O'Young-SEATs schwierig gestaltete, schickte die Rennleitung in Runde sechs das Safetycar auf die Strecke. Der Vorsprung der drei Chevrolets war somit dahin. Durch die Safetycar-Phase wurde die Renndistanz von zwölf auf 14 Runden erweitert. Es führten zu diesem Zeitpunkt Huff vor Muller und Menu, dahinter folgten Tarquini, Monteiro, MacDowall sowie Pepe Oriola (Tuenti), Aleksei Dudukalo (Lukoil) und Mehdi Bennami (Proteam).

In der zehnten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben, Huff blieb beim Restart souverän in Führung. Auch auf den nachfolgenden Positionen gab es keine Veränderungen. Das änderte sich nach zwölf Umläufen, als es in der ersten Schikane erneut krachte. Bennani fuhr bei einem missglückten Angriff Dudukalo ins Auto, anschließend fuhr auch Michelisz auf den sich drehenden Dudukalo auf. Der Russe, der im zweiten Rennen von der Pole-Position starten wird, musste seinen beschädigten SEAT abstellen.

An der Spitze blieb derweil alles beim Alten. Huff wehrte auch die letzten Attacken Mullers ab und sicherte sich damit seinen zweiten Saisonsieg. Menu auf drei vervollständigte das blaue Siegerpodium. Tarquini, Manteiro, MacDowall, Oriola, Tom Coronel (ROAL), Michelisz und Nash komplettierten die Top 10.