• 01.08.2010 13:56

  • von Stefan Ziegler

Priaulx schlägt wieder zu: Sieg vor Turkington

BMW triumphiert in Brünn: Andy Priaulx gewinnt das zweite Rennen vor Colin Turkington und Alain Menu - Gabriele Tarquini scheidet vorzeitig aus

(Motorsport-Total.com) - Der 50. Sieg für BMW ist perfekt: Andy Priaulx (BMW Team RBM) sicherte sich im spannenden zweiten Rennen von Tschechien seinen fünften Saisonsieg und bescherte BMW den Jubiläumserfolg. Weil weder Yvan Muller (Chevrolet) noch Gabriele Tarquini (SR) in die Punkte kamen, konnte Priaulx zudem in der Gesamtwertung aufschließen - die WM ist vor der Sommerpause offener denn je!

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx siegte wieder im zweiten Rennen - und holte den 50. BMW Sieg

Dabei hatte die Ausgangslage nicht unbedingt für einen BMW Doppelerfolg gesprochen: Von der ersten Startreihe nahmen andere das Rennen auf. Pole-Sitter Darryl O'Young (Bamboo Engineering) und Michel Nykjaer (Sunred) hatten beim Start allerdings keine Chance gegen Colin Turkington (eBay Motors) und Priaulx, die sofort nach vorne schossen und vor Kurve eins die Führung übernahmen.#w1#

Priaulx und Turkington gewinnen den Start

Damit war eine frühe Vorentscheidung gefallen, denn Turkington und Priaulx fuhren in den folgenden neun Runden souverän vorneweg. Pech dagegen für O'Young: Der WTCC-Neuling fiel aufgrund eines mäßigen Starts binnen weniger Meter von Rang eins auf Position acht zurück. Nykjaer erwischte es noch härter: Der Däne musste seinen SEAT León TDI noch auf der ersten Runde endgültig abstellen.

Colin Turkington

Colin Turkington führte das Feld anfangs an, wurde dann aber von Priaulx kassiert Zoom

Tarquini, Alain Menu (Chevrolet), Rob Huff (Chevrolet), Augusto Farfus (BMW Team RBM) und Tiago Monteiro (SR) machten sich diese Umstände freilich zunutze und nahmen die Ränge hinter den beiden BMW Piloten ein, deren interne Reihenfolge schon in Runde zwei korrigiert wurde: Priaulx ging kompromisslos an Turkington vorbei und schnappte sich Platz eins. Der erste Schritt zum Sieg war getan.


Fotos: WTCC in Brünn


Kaum zwei Umläufe später setzte sich Tarquini neben Turkington und wollte den Nordiren auf der Anfahrt zu Kurve eins auf der Außenseite überholen. Dieses Manöver misslang und Tarquini rutschte kurz von der Ideallinie, was wiederum Menu eiskalt ausnutzte. Der Cruze-Pilot stach in die neue Lücke und verdrängte den Titelverteidiger von Rang drei. Weiter hinten wurde ebenfalls heftig gekämpft.

Tarquini scheidet mit Technikdefekt aus

Ausgerechnet für den einzigen Deutschen im Starterfeld, Franz Engstler (Engstler), sollte das Duell mit seinem früheren Teamkollegen Kristian Poulsen (Poulsen) das vorzeitige Aus bedeuten: Auf der Verfolgung von Yvan Muller (Chevrolet) gerieten sich die beiden BMW Privatiers in Runde fünf in die Haare, wobei Engstler ins Kiesbett abflog und seinen BMW 320si abschleppen lassen musste.

Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini kam im zweiten Rennen nicht ins Ziel: Die SEAT-Technik streikte... Zoom

Wenige Augenblicke später strandete Poulsen just an der gleichen Stelle: Mehdi Bennani (Wiechers) hatte das Auto des dänischen Rennfahrers leicht am Heck touchiert, doch diese Berührung reichte aus, um Poulsen in einen Dreher zu zwingen. Der Privatier kreiselte von der Piste und landete seinerseits in der Auslaufzone - an den Klassensieg war somit auch bei Poulsen nicht zu denken.

Eine Punktefahrt konnte sich auch Tarquini schon bald darauf abschminken: Der Weltmeister parkte seinen qualmenden SEAT León TDI am Streckenrand von Brünn und schied augenscheinlich mit technischem Defekt aus. Davon profitierten wiederum Huff, Farfus, Monteiro und O'Young, die allesamt kampflos um eine Position aufrückten. Die Plätze an der Spitze waren somit bezogen.

Farfus wagt den Angriff, doch Huff bleibt Vierter

Oder doch nicht? In der letzten Runde setzte sich Farfus neben Huff und gemeinsam fegte das Duo über die lange Zielgerade des Automotodrom Brno. Und schon auf der Anfahrt zu Kurve eins kam es zu ausführlichem Lackaustausch, denn keiner von beiden wollte nachgeben. Der beinharte Zweikampf - ein paar Teile flogen - fand in Huff einen souveränen Sieger, Farfus blieb auf seinem fünften Platz.

Fredy Barth

Endlich wieder in den Top 10: Fredy Barth holte in Lauf zwei den neunten Platz Zoom

Sein Teamkollege raste indes zum 17. Mal als WTCC-Gewinner über die Ziellinie und machte den 50. Rennerfolg für BMW perfekt. Turkington komplettierte - wie schon in Brands Hatch - den Doppelerfolg der Münchener, Menu beendete mit Platz drei seine jüngste Pechsträhne. Huff, Farfus, Monteiro und O'Young kamen auf die Plätze - letzterer siegte sowohl bei den Privatiers als auch bei den Rookies.

Fredy Barth (Sunred) brachte sein Wochenende mit Platz acht zu einem versöhnlichen Abschluss, Stefano D'Aste (Proteam) drang als zweiter Privatier ebenfalls noch in die Top 10 vor, die von Tom Coronel (SR) beschlossen wurde. Für Muller blieb indes nur Position zwölf - die WM-Führung hat der Franzose aber dennoch inne. Doch Brünn führte die Titelkandidaten deutlich näher zusammen.

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