Priaulx: Lieber sichere Punkte als Heimsieg

Obwohl Andy Priaulx in Brands Hatch liebend gerne einen Heimsieg feiern würde, sind ihm sichere Punkte für die WM-Wertung viel wichtiger

(Motorsport-Total.com) - Als Nigel Mansell 1986 den britischen Grand Prix gewann, bebte Brands Hatch - kein Wunder, dass Andy Priaulx es seinem Landsmann bei den beiden WTCC-Rennen am vorletzten September-Wochenende gleichtun möchte. Doch sein Traum vom Sieg vor heimischem Publikum ist nicht stark genug, um sein WM-Schiff vom Kurs abzubringen.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Hofft auf einen Heimsieg, aber nicht um jeden Preis: Andy Priaulx

Es wäre zwar großartig, in Brands Hatch zu gewinnen, erklärte der BMW Werksfahrer in einem Interview mit der WTCC-Internetseite, "allerdings ist es nicht so wichtig, dass ich einen sicheren zweiten Platz dafür aufs Spiel setzen würde. In der WM braucht man Konstanz." Und man dürfe keine Fehler machen: "Es ist so verdammt eng. Wenn einem nur ein Mal das Rad kurz blockiert, ist man 20. und hat keine Chance mehr auf den Sieg."#w1#

Übrigens muss Priaulx seine Heimrennen mit dem Maximalballast von 60 Kilogramm in Angriff nehmen, genau wie auch seine schärfsten WM-Kontrahenten Augusto Farfus, Jörg Müller, Yvan Muller und Gabriele Tarquini. Sollte er besser als diese Abschneiden, würde er als Gesamtführender in die beiden letzten Rennwochenenden gehen, denn momentan hat er nur einen Punkt Rückstand auf Farfus.

Aber für BMW wird es nicht einfach: "Das Hauptproblem für uns in Brands Hatch ist, dass wir mit unserem Getriebe ziemlich eingeschränkt sind. Wir haben ein H-förmiges Fünfganggetriebe, bräuchten aber eine Sechsgangschaltung wie unsere Konkurrenten. Das bedeutet, dass wir auf der Gegengeraden sehr oft im oberen Bereich der Drehzahlbegrenzung fahren und besonders in kritischen Kurven Probleme haben könnten", sagte er.

Noch immer nicht ganz glücklich ist der 31-Jährige übrigens über die Art und Weise, wie er in Oschersleben mit Farfus kollidiert ist: Sein Markenkollege sei "unberechenbar" gefahren, was ihn wiederum dazu gezwungen habe, "von meinem normalerweise sehr geradlinigen Fahrstil abzuweichen. In vier Jahren habe ich bisher nie einen BMW touchiert. Plötzlich bin ich mit ihm zusammengestoßen und das war gewiss nicht meine Absicht."