Priaulx gewinnt turbulentes Porto-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Jörg Müller war der glückliche Polesitter des zweiten WTCC-Rennens von Porto, denn sein achter Platz aus Rennen 1 brachte ihn in die beste Ausgangslage für das zweite Rennen auf dem engen, winkeligen und trotzdem sehr schnellen Straßenkurs der portugiesischen Hauptstadt.

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Andy Priaulx auf dem Weg durch den Außenspiegelfriedhof der Porto-Schikane

"Wenn ich beim Start vorne bleibe, dann überholt mich niemand mehr", prognostizierte Jörg Müller zwischen den beiden Rennen und so sah es beim stehenden Start zunächst auch aus. Die heckgetriebenen BMW 320si von Müller und Andy Priaulx nutzten beim stehenden Start ihren traditionellen Traktionsvorteil locker.#w1#

Auch die drei Seat behielten zunächst ihre Position, während Augusto Farfus zwei der vor ihm liegenden Chevrolets überholen konnte, doch Alain Menu konterte noch in Runde eins, einen Umlauf später war auch Rob Huff am Brasilianer wieder vorbei.

Wie hart gefahren wurde, zeigte die enge Schikane vor Start und Ziel, an deren Streckenbegrenzung reihenweise die rechten Außenspiegel flogen. Vorne zogen die beiden BMW von Müller und Priaulx davon, Tom Coronel war Dritter vor Yvan Muller, während Nicola Larini in Runde drei an Gabriele Tarquini vorbeigehen konnte. Die Porto-Überlegenheit der blauen Chevrolet war deutlich zu erkennen: Larini saß nun Muller im Heck, während auch Alain Menu an Tarquini vorbei zog.

Nach fünf Runden wurde Jörg Müllers Prognose widerlegt, denn Andy Priaulx schob sich nach einem leichten Verbremser des Deutschen vorbei, während fast gleichzeitig Larini den französischen Seat-Piloten knacken konnte. Miguel Freitas verschrottete dann seinen Alfa 156 in Runde sechs mit einem bösen Abflug nach der engen Schikane und so kam das Safety-Car zu seinem ersten Einsatz in Rennen zwei.

Drei Runden vor dem Ende der Restart und Larini machte sofort Druck auf Tom Coronel, während sich auch Augusto Farfus an Tarquini vorbeikämpfte. Der orange Chevrolet von Coronel wurde nun extrem breit, wodurch sich die beiden BMW ins Fäustchen lachen konnten und eine komfortable Distanz auf ihre Verfolger aufbauten.

Rob Huff schlug kurz vor Schluss bei einer Attacke auf Yvan Muller in die Streckenbegrenzung, dadurch rückte Farfus noch einen Rang nach oben. Wenige Kurven vor dem Ende dann noch ein Aufreger: Larini quetschte sich an Coronel vorbei, nur um wenige Kurven später ebenfalls am Streckenrand zu stranden.

Vorne war alles klar: Priaulx gewann vor Müller und Alain Menu, der Coronel noch überholen konnte. Yvan Muller als bester Werks-Seat auf Rang fünf vor dem etwas glücklichen Augusto Farfus und Gabriele Tarquini.

Während Jörg Müller mit Platz zwei die Spitze der Gesamtwertung übernahm, feierte Andy Priaulx seinen ersten Saisonsieg. Müller hat nun 58 Zähler auf seinem Konto, Priaulx und Farfus haben jeweils zwei Punkte Rückstand.