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Priaulx: "Ein Dankeschön an alle meine Fans"
In seiner neuen Kolumne auf 'Motorsport-Total.com' gibt Andy Priaulx einen Rückblick auf die Geschehnisse seit seinem dritten Titelgewinn in Macao
Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

© xpb.cc
Andy Priaulx hatte ein tolles Jahr 2007 - mit einem traurigen Makel
Was waren das für Wochen. Ich kann gar nicht glauben, was mir in der Zwischenzeit so alles passiert ist, nachdem ich die Ziellinie in Macao überfahren habe. Wenn die Dinge mit solch einem Tempo geschehen, dann ist es sehr schwer, sie in eine vernünftige Perspektive zu bringen, aber nach ein paar Tagen zuhause kann ich das nun.
Wenn die Rennsaison im Gange ist, dann gibt es niemals Zeit für eine Reflektion, aber nun habe ich mir die Zeit genommen und es ist überraschend, was mir da so alles in den Sinn kommt. Was ich in diesem Jahr erreicht habe, war eine wirkliche Teamleistung. Ich bin sehr glücklich, denn ich habe ein Arbeitsteam und mein persönliches Team.#w1#
Mein Arbeitsteam ist RBM und mein persönliches Team ist meine Familie. In Macao hatte ich Bart Mampey und meine Jungs, die mich auf der Strecke unterstützt haben, während mich Jo und mein Vater abseits des Renngeschehens begleitet haben. Um das notwendige Maximum zu erreichen benötigt man das richtige Umfeld und die richtige Einstellung, und daher geht ein großes "Dankeschön" an meine beiden Teams, die mir genau das gegeben haben.
Ich hatte ebenfalls eine Gruppe meiner Unterstützer dabei, die mich angetrieben haben, und die sich die Highlights von Macao angesehen haben, während ich immer schnell eingeschlafen bin. Es tut mir zwar leid, dass ich sie für dieses letzte Rennen um die halbe Welt zerren musste, auf der anderen Seite hat sich bisher keiner darüber beschwert.
Ich denke mir, dass es für meine Familie zuhause auch sehr schwer gewesen sein muss, die Informationen nur aus zweiter Hand erhalten zu haben. Ich vermisse sie sehr, wenn ich unterwegs bin und sie alle am Flughafen warten zu sehen, war der beste Anblick der Welt. Ich habe Daniella und Sebastian gleich gedrückt, und obwohl die Beiden noch sehr jung sind, hatte ich das Gefühl, dass sie wussten, dass ihrem Papa etwas Besonderes widerfahren ist.
Ich liebe es, nach Guernsey zurückzukommen, und all meine loyalen Fans am Flughafen zu sehen, das war schon herzergreifend. Toll war es auch, mein Replica-Auto als Empfangskomitee dort stehen zu sehen -sie müssen eine ziemlich gute Organisation haben, denn die Vorbereitungszeit war sehr kurz bemessen.
Seit diesem Dienstag wurde ich von einer Preisverleihung zur Nächsten herumgereicht. Während es nett ist, einige zu erhalten, ist es genauso toll, nun als eine der etablierten Figuren angesehen zu werden, und auch dazu eingeladen zu werden, einige zu präsentieren.
Ich weiß, wie wichtig die Jungs und Mädchen rund um die Welt sind, die BMW in vielen Meisterschaften vertreten. Von Mario Theissen eingeladen zu werden, um die BMW Sports Trophy auf der großen Jahresabschlussfeier in München zu überreichen, war eine große Ehre für mich. Umso mehr, weil der Gewinner Colin Turkington aus Nordirland war.
Eine ähnliche Aufgabe waren die Autosport Awards mit der Gregor Grant Trophy. Und als ich schon dachte, dass ich nun alles geschafft hatte, kam noch der BRDC-Lunch am Montag, auf dem ich von BRDC-Präsident Damon Hill mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde.
Ich bin einer von nur acht Menschen, die diese Auszeichnung je erhalten haben und der einzige, der diese Ehrung erhalten hat, während er noch aktiver Rennfahrer war. Auf derselben Liste wie Sir Stirling Moss, Sir Frank Williams und Bernie Ecclestone zu stehen, das ist schon etwas sehr spezielles.
Während dieses Jahr durch meinen dritten Titel ein wundervolles Jahr war, war es gleichzeitig auch ein sehr trauriges. Der Motorsport hat einen großartigen Botschafter verloren und ich einen guten Freund. Als ich hörte, dass Colin McRae und sein Sohn bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen sind, war ich völlig schockiert und ich habe es bis heute noch nicht verarbeitet.
Ich werde es aber spätestens dann begreifen, wenn ich am 16. Dezember beim Race of Champions teilnehme, und er dann nicht dabei sein wird. Das bringt alles in eine besondere Perspektive, und ich bin froh, dass die Organisatoren beschlossen haben, ihm das diesjährige Event zu widmen.
Während Jenson Button und ich zwar für England gewinnen wollen, wäre ich überhaupt nicht traurig, falls Schottland gewänne, denn dies wäre genau das, was sich Colin wünschen würde. Ich bin mir sicher, dass das RoC ausverkauft sein wird, aber ich möchte trotzdem jedermann ermutigen, zu kommen, und einen ganz speziellen Tribut für einen ganz speziellen Menschen zu leisten.
Zu guter Letzt war die FIA Gala in Monaco noch das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, denn ich hatte dort die Chance, meine Rennfahrerkollegen Kimi, Fernando und Lewis zu treffen. Ebenso Max und Bernie, also die Leute, die die Regeln machen. Wer weiß, vielleicht schaffe ich dort im nächsten Jahr meinen Durchbruch, hier könnt ihr es dann nachlesen!
Meine freie Zeit wird früh genug ein Ende finden, denn ich soll bereits im Januar wieder testen. Ich werde über Weihnachten das Beste aus meiner Zeit mit meiner Familie machen. In der Zwischenzeit wünsche ich all meinen Freunden und Fans auf der ganzen Welt eine schöne Weihnachtszeit und freue mich darauf, Euch alle in 2008 wiederzusehen.


