Lopez, Loeb, Muller: Citroen spielt mit der Konkurrenz

Jose-Maria Lopez führt im ersten WTCC-Rennen in Marrakesch einen ungefährdeten Citroen-Dreifachsieg an - Engstler gewinnt die TC2-Wertung

(Motorsport-Total.com) - Citroen hat ein eindrucksvolles Debüt in der WTCC abgeliefert. Beim ersten Saisonrennen in Marrakesch fuhren Jose-Maria Lopez, Sebastien Loeb und Yvan Muller zu einem ungefährdeten Dreifachsieg. Die drei Citroen-Piloten setzten sich nach gewonnenem Start vom Feld ab und kontrollierten dann das Tempo. Für Lopez war es nach Argentinien 2013 der zweite WTCC-Sieg. Bester Verfolger war Tom Chilton (ROAL-Chevrolet) auf Rang vier, der Sieg in der TC2-Wertung ging an Franz Engstler (Engstler-BMW).

Titel-Bild zur News: Jose-Maria Lopez

Jose-Maria Lopez feierte in Marrakesch einen Start-Ziel-Sieg Zoom

Polesetter Lopez behauptete nach dem Start die Führung und bog vor seinem Teamkollegen Loeb in die erste Schikane ein, dahinter reihte sich Muller, der von Position vier aus ins Rennen gegangen war, auf Position drei ein und machte damit gleich nach dem Start die Citroen-Dreifachführung komplette. Während der 14 Rennrunden hatte das Trio mit ihren C-Elysee die Konkurrenz dann locker im Griff.

Lopez, Loeb und Muller setzten sich im Formationsflug von den Verfolgern ab und hatte rasch einen Vorsprung von rund zehn Sekunden herausgefahren. Nachdem klar war, dass sich die Citroen-Fahrer nur selber schlagen konnten, nahmen sie deutliche Tempo heraus. Die Rundenzeiten stiegen ohne erkennbaren Grund um bis zu drei Sekunden an, doch der Sieg war nie in Gefahr.

Citroen kontrolliert das Tempo

Im Ziel hatte Lopez einen Vorsprung von 0,713 Sekunde auf Rallye-Legende Loeb, Muller kam 1,607 Sekunden nach dem Rennsieger ins Ziel. So stieg Citroen mit einem Traumergebnis in die WTCC ein, welches an die Dominanz des Chevrolet Werksteams in früheren Jahren erinnerte.

Hinter den Citroen fuhr Chilton auf Rang vier ein einsames Rennen ohne Zweikämpfe. Hinter dem Briten ging es allerdings turbulenter zu. Schon in der ersten Runde fuhr Hugo Valente (Campos-Chevrolet) beim Anbremsen der Haarnadelkurve auf Lokalmatador Mehdi Bennani (Proteam-Honda) auf, wobei der Civic des Marokkaners die Heckschürze einbüßte. Für diesen Vorfall wurde Valente verwarnt.


Fotos: WTCC-Saisonauftakt in Marrakesch


Drei Runden später spielte sich an gleicher Stelle ein identischer Zwischenfall ab, und wieder waren mit Dusan Borkovic (Campos-Chevrolet) und Tiago Monteiro (Honda) ein Curze und ein Civic in den Vorfall verwickelt - und erneut ging die Heckschürze des Honda verloren. Gegen Borkovic wurde eine Untersuchung herauskommen. Sollte er wie Valente ebenfalls nur verwarnt werden, wäre sein fünfter Platz und damit ein eindrucksvoller WTCC-Einstand nicht in Gefahr.

Startplatz sechs bringt Münnich kein Glück

Hinter dem Serben kamen Monteiro, Bennani, Valente und Norbert Michelisz (Zengö-Honda) ins Ziel. Der Ungar fiel erst in der vorletzten Runde von Position sieben auf neun zurück. James Thompson (Lada) komplettierte die Top 10, sein Teamkollege Rob Huff musste seinen Granta nach vier Runden an der Box abstellen. Da Lada vor dem Beginn der Reparaturpause am Auto arbeitete, muss Huff im zweiten Rennen von hinten starten. Auch für Tom Coronel (ROAL-Chevrolet) war das Rennen nach neun Runden an der Box beendet.

Rene Münnich

Rene Münnich fiel von Startplatz sechs aus weit zurück Zoom

Unglücklich verlief das Rennen für Rene Münnich (Münnich-Chevrolet), den Überraschungsmann des Qualifyings. Auf Startplatz sechs rollte der Deutsche zunächst zu früh an und kam anschließend beim Umschalten der Startampel kaum von der Stelle, wodurch er fast bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Nach einer Durchfahrtstrafe wegen des Frühstarts stellte Münnich seinen Cruze nach zwölf Runden an der Box ab. Auch sein Teamkollege Gianni Morbidelli musste das Rennen vorzeitig beenden.

Das Rennen der mit nur drei Fahrzeugen äußert dünn besetzten TC2-Klasse endete mit einem Doppelsieg des Engstler-Teams. Franz Engstler musste im Rennen keine Konkurrenz fürchten und überquerte mit seinem BMW 320 TC die Ziellinie nach 14 Runden 23,375 Sekunden vor seinem Teamkollegen Pasquale di Sabatino. Als Gesamt-Zwölfter schnupperte Engstler dabei sogar an einem WM-Punkt. Rang drei in der TC2 ging an John Filippi (Campos-SEAT).