Letzte Ausfahrt in Salzburg: Der Dieselmotor überrundet
Der SEAT-Dieselmotor ging am Salzburgring (wieder mal) in sein letztes Rennen und wurde dabei sogar überrundet - Ab Portimao gibt's neues Material
(Motorsport-Total.com) - Todgesagte leben länger: Eigentlich hätte der SEAT-Dieselmotor schon im vergangenen Jahr außen vor sein sollen, erhielt 2011 aber noch einmal eine Gnadenfrist. Nach dem Laufsieg von Gabriele Tarquini (Lukoil) in Zolder fuhr Aleksei Dudukalo (Lukoil) noch bis zum Sommer mit diesem Triebwerk weiter, ehe auch er auf einen 1,6-Liter-Turbomotor nach neuen WTCC-Motorenreglement umstieg.

© Ziegler/MST
Endgültig Feierabend? Der Dieselmotor verschwindet wieder einmal aus der WTCC
Damit schien die Dieselära in dieser Meisterschaft beendet zu sein, doch zum Saisonanfang 2012 stand das TDI-Aggregat plötzlich erneut in der Startaufstellung: SEAT hatte Lieferschwierigkeiten und konnte nicht alle Piloten sofort mit dem über den Winter neu entwickelten Motor versorgen, sodass der Dieselmotor als Notnagel herhalten musste. Bis zum Österreich-Debüt der WTCC in Salzburg.
Dort gab Tom Boardman (Special Tuning) vermutlich die endgültig letzte Vorstellung mit diesem Motor. Eine Glanzleistung war es aber nicht: Nur Platz 19 im ersten Rennen - und das bei einer Runde Rückstand auf den Führenden. Zum zweiten Rennen trat Boardman erst gar nicht mehr an. Es scheint, als wäre der Vorhang für den SEAT-TDI-Motor am Salzburgring ganz im Stillen gefallen.
Schon in Portimao wird Boardman aller Voraussicht nach nämlich ebenfalls mit dem neuen SEAT-Motor ausgerüstet sein, wie ihn dann auch Tiago Monteiro (Tuenti) erhalten soll. Für beide bedeutet dies einen Neustart für ihre WTCC-Saison. Oder wie es Boardman formuliert: "Es war eine sehr frustrierende erste Saisonhälfte. Mein Auto war deutlich langsamer als der Rest des Feldes."
Gerade auf Kursen mit vielen schnellen Passagen, wie beispielsweise Marrakesch oder Salzburg, habe sich das Defizit des Dieselmotors klar gezeigt. "Es ist jetzt aber an der Zeit, nach vorn zu schauen", meint Boardman. "Ich sehe das Potenzial, das der SEAT hat. Wenn mir jetzt noch ein paar solide Punkteergebnisse gelingen, dann sollte ich auch in der Privatierwertung rasch vorangelangen."

