• 13.07.2008 19:25

  • von Stefan Ziegler

Lauf zwei: Sieg für Monteiro beim Heimspiel in Estoril

Lokalmatador Tiago Monteiro hat das zweite Rennen der WTCC in Portugal für sich entschieden - Yvan Muller und Andy Priaulx mit auf dem Treppchen

(Motorsport-Total.com) - Der Portugiese Tiago Monteiro hat für hemmungslosen Jubel bei seinen Landsleuten auf den Tribünen von Estoril gesorgt, als er mit seinem SEAT Leon über die Ziellinie fuhr. Nicht nur, dass Monteiro mit einem tollen Überholmanöver an die Spitze des Feldes setzte, der ehemalige Formel-1-Pilot kontrollierte das Geschehen in der Folge souverän und zeigte ein makelloses Rennen. Teamkollege Yvan Muller ging ebenfalls beherzt zu Werke und wurde auf Platz zwei abgwinkt, Andy Priaulx holte P3 für BMW.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Tiago Monteiro fuhr vor viel Publikum in Estoril zu einem souveränen Heimsieg

Für den zweiten Lauf der WTCC in Estoril nahmen die 24 teilnehmenden Fahrzeuge ihre Startpositionen auf der Zielgeraden ein, um nur wenige Sekunden später auf die 12 Runden lange Reise geschickt zu werden. Pole-Mann Felix Porteiro (BMW) erwischte den besten Start und bog vor Monteiro und Blitzstarter Priaulx in die erste Kurve ein.#w1#

Monteiro holt sich die Führung

Insgesamt gab es in der Startphase weniger Tumulte als noch im ersten Rennen, wo quasi augenblicklich die Ellenbogen ausgefahren worden waren. So fädelte sich das Feld durch die ersten Ecken, ohne größere Blechschäden zu verursachen. Jörg Müller (BMW) legte sich in der Anfangsphase gleich mit Gabriele Tarquini (SEAT) an, der an diesem Wochenende glücklos agierte.

Schon in Runde zwei versetzte Monteiro die Fans auf den Tribünen rund um die Strecke in Freudentaumel, ging der Portugiese doch an Porteiro vorbei und in Führung, kurz darauf knackte Muller seinen SEAT-Kollegen Jordi Gené und tauchte im Windschatten von Titelverteidiger Priaulx auf. Nur eine Runde darauf überholte der Franzose den Briten am Ende der Zielgeraden.

Interessiert beobachtet wurde die Szene von Gené, der ebenfalls Kapital daraus schlagen wollte, doch Priaulx hielt beinhart dagegen und konnte sich zumindest gegen Gené behaupten. Während Monteiro an der Spitze keine Zweifel daran ließ, wer den Sieg im zweiten Rennen einfahren würde, ging es dahinter munter zur Sache. In einem sehenswerten Manöver passierten Nicola Larini (Chevrolet) und Müller gleichzeitig den verdatterten Gené.

Doppel-Überholmanöver in Estoril

Der Deutsche sah, dass der SEAT-Pilot die Tür einen Spalt zu weit für Larini offen gelassen hatte und stieß gnadenlos in die Lücke - mit Erfolg. Nur zwei Runden später musste sich Gené auch dem Sieger aus dem ersten Lauf beugen und fiel hinter Rickard Rydell (SEAT) zurück. Kurz vor Schluss dann Fassungslosigkeit beim Team von Felix Porteiro.

Der junge Spanier kam etwas vom Kurs ab, bremste früh und wurde von den nachfolgenden Autos völlig überrumpelt. So zog erst Muller vorbei und auch Priaulx bedankte sich für das geschenkte Podium - Porteiro lag urplötzlich auf dem vierten Rang. Noch schlimmer erging es freilich dem Meisterschaftsführenden Tarquini, der in Estoril keine Punkte holte und in Lauf zwei nur Elfter wurde.

An der Spitze fuhr Monteiro den Sieg sicher nach Hause und freute sich mit seinen Landsleuten über den gelungenen Coup beim Heimrennen. Muller rutschte bis auf einen Punkt an Tabellenleader Tarquini heran, Priaulx erhielt seine Meisterschaftschancen mit P3 einigermaßen aufrecht. Rob Huff (Chevrolet) und Larini klassierten sich auf den Rängen fünf und sechs, Müller und Rydell holten die verbliebenen Punkte.

Unterm Strich hatte SEAT in Estoril das Heft fest in der Hand und war vor allem auf der langen Gerade eine Klasse für sich, weswegen die Konkurrenz auch kaum Überholmanöver durchführen konnte. Chevrolet und BMW hielten den Schaden mit soliden Punkteplatzierungen in einem gewissen Rahmen, wobei Honda-Pilot James Thompson gar nicht am Start war. Lada fuhr erneut am Ende des Feldes.